
Nach 30-Sekunden-Flug - Deutsche «Spectrum»-Rakete stürzt kurz nach Start ab
2025-03-30
Autor: Alina
In Norwegen ist eine deutsche Weltraumrakete, die «Spectrum» von Isar Aerospace, kurz nach dem Start abgestürzt. Bereits im Vorfeld hatte das Unternehmen erklärt, dass ein Scheitern möglich sei – die Mission diente primär dazu, wertvolle Daten und Erfahrungen zu sammeln.
Es handelte sich um den ersten Start einer Orbitalrakete von Kontinentaleuropa aus. Die Rakete hob am heutigen Tag gegen 12:30 Uhr vom norwegischen Weltraumbahnhof Andoya ab, stürzte jedoch nur 30 Sekunden später ab. Trotz des misslungenen Starts zeigte sich Marie-Christine von Hahn, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie, optimistisch: „Dieser Test hat eine enorme Menge an Daten geliefert, die für die Weiterentwicklung unserer Technologien entscheidend sind.“
Obwohl somit ein (technischer) Rückschlag resultierte, bleibt festzuhalten, dass die Mission wertvolle Informationen für künftige Starts und Entwicklungen liefert. Vorherige Versuche mussten aufgrund widriger Wetterbedingungen abgebrochen werden. Die «Spectrum» ist in der Lage, eine Nutzlast von bis zu einer Tonne zu tragen und soll in Zukunft kleine und mittelgroße Satelliten ins All transportieren.
Experten hatten zuvor betont, dass es höchst unwahrscheinlich sei, das die Rakete den Orbit erreichen würde – kein Unternehmen hatte bislang seine erste Rakete erfolgreich ins All geschickt. Die Vorgabe war, dass eine Explosion oder ein Absturz im Testprotokoll eingeplant sein könnten: „30 Sekunden Flugzeit wären bereits ein großer Erfolg“, hieß es im Vorfeld.
Zur Verdeutlichung: Die Schwesterrakete «Ariane 6» des europäischen Raumfahrtkonzerns Airbus hat eine Höhe von 62 Metern und eine Nutzlastkapazität von bis zu 21,6 Tonnen, gestartet wird sie vom Raumfahrtzentrum in Kourou, Französisch-Guayana.
Andoya selbst, gelegen auf einer Insel nördlich des Polarkreises, ist als Startpunkt für suborbitale Raketen bekannt, die für Forschungsmissionen verwendet werden. Der erfolgversprechende Flug der «Spectrum» wäre revolutionär für die europäische Raumfahrt, da von dort aus Kleinsatelliten in eine stabile Polar-Umlaufbahn gebracht werden könnten.
Das Unternehmen Isar Aerospace ist Teil einer neuen Generation deutscher Raumfahrt-Startups, die mit innovativen Ansätzen versuchen, SpaceX Konkurrenz zu machen. Unterstützt wird es unter anderem von der Porsche SE, die mehr als 400 Millionen Euro an Investments bereitgestellt hat. Die ambitionierten Pläne und rasanten Entwicklungen auf dem Bereich der Raumfahrt versprechen ein spannendes Rennen um die Marktführerschaft.