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Luzern: Die Kinderkrippe Small Foot sorgt für Kontroversen mit Belohnung für gesunde Mitarbeiter.

2025-01-16

Autor: Luca

Im Jahresend-Gruss der Kinderkrippe «Small Foot» wurden die Mitarbeiter mit einer unerwarteten Nachricht konfrontiert, die Besorgnis und Unsicherheit auslöste. Der Arbeitgeber hat beschlossen, einen Bonus für Mitarbeiter einzuführen, die im kommenden Jahr keine Krankheitsabwesenheiten haben. Alle Mitarbeiter, die das Ziel erreichen, sollen einen Bonus von 200 Franken erhalten, wobei der Standort mit den wenigsten Absenzen sogar 1600 Franken erhält.

Die Reaktionen auf diese Maßnahme sind gespalten. Während einige Mitarbeiter, die gesund bleiben, von der Regelung profitieren wollen, sorgen sich andere, dass diese Politik zu einem ungesunden Druck führen könnte, welcher insbesondere jene überlastet, die krank zur Arbeit kommen könnten. Ein Mitarbeiter äußerte gegenüber den Medien: „Die Angst, von den Kollegen verurteilt zu werden, ist real. Wer möchte schon der Grund sein, warum andere weniger verdienen?“

Fabian Haindl, Mitglied der Geschäftsleitung, erklärte, dass die Entscheidung als Reaktion auf den gestiegenen Krankenstand von bis zu 30 Prozent getroffen wurde, vor allem montags und freitags. „Wir wollten unsere gesunden Mitarbeiter motivieren und die Belastung für sie reduzieren,“ sagt Haindl.

Diese Maßnahme wirft die Frage auf, ob Unternehmen Mitarbeiter für ihre Gesundheit belohnen sollten. Die Meinungen darüber sind geteilt. Einige Befürworter sehen darin eine Möglichkeit, die Mitarbeitermotivation zu steigern und Gesundheitsbewusstsein zu fördern. Kritiker hingegen befürchten, dass der finanzielle Druck auf das Wohlbefinden der Angestellten negative Auswirkungen haben könnte.

Wichtig ist, dass das Unternehmen parallel in Gesundheitsförderungsmaßnahmen investiert, um den Mitarbeitern zu helfen, gesund zu bleiben. Haindl betont: „Wir möchten, dass unsere Mitarbeiter nicht nur die Firmenvorgaben erfüllen, sondern auch in ihrem Alltag gesunde Entscheidungen treffen können.”

Die Neuregelung, die ursprünglich als Nulltoleranz gegenüber Fehlzeiten angedacht war, wurde bereits angepasst. Mitarbeiter dürfen jetzt zwei bis drei Krankheitstage wahrnehmen, bevor Konsequenzen drohen. Diese Entscheidung zeigt, dass das Unternehmen auch die Realität anerkennt, in der Mitarbeiter erkranken können.

„In meinem Team freuen sich die, die regelmäßig arbeiten, über die Änderung, aber wir müssen sicherstellen, dass wir gleichzeitig ein gesundes Arbeitsumfeld schaffen“, fügt Haindl hinzu. Trotz der anfänglichen Unsicherheiten könnte diese Regelung langfristig Veränderungen in der Unternehmenskultur bewirken.