Technologie

Letzter Versuch: Sonys VR-Brille erobert den PC-Markt

2024-11-03

Autor: Louis

Bereits seit Jahrzehnten wird das große Potenzial der Virtual Reality (VR) versprochen, doch ein echter Durchbruch blieb bisher aus. Auch Sonys PSVR 2, die mit großer Vorfreude als neues Zugpferd für den Konsolenmarkt an den Start ging, hat die Erwartungen bislang nicht erfüllt.

Nach ihrer Einführung im Februar 2023 ist die VR-Brille eher als Enttäuschung denn als Gamechanger wahrgenommen worden. Die hohen Kosten, eine begrenzte Auswahl an Spielen und das Fehlen von echten „Killer-Apps“ führten zu enttäuschenden Verkaufszahlen, die deutlich hinter den Prognosen zurückblieben. So sehr, dass Sony gezwungen war, die Produktion teilweise einzustellen.

Sony sitzt jedoch nicht tatenlos da und wagt einen neuen Versuch, das System populärer zu machen. Neueste Nachrichten berichten, dass die PSVR 2 jetzt auch mit Gaming-PCs kompatibel ist, dank eines separat erhältlichen Adapters. Ziel ist es, die Brille auf der beliebten Spieleplattform Steam ins Rennen zu schicken. Die Frage bleibt: Kann dieser Schritt das Ruder herumreißen?

Technische Stärken, aber holpriger Start

Technisch betrachtet beeindruckt das kabelgebundene Headset auch 1,5 Jahre nach Markteinführung. Mit zwei OLED-Displays und einer Auflösung von 2000 x 2040 Pixel pro Auge sowie einer Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz bietet die Brille eine hervorragende visuelle Erfahrung. Die Eye-Tracking-Funktion stellt dabei eine Innovation dar, die in der VR-Welt noch sehr selten anzutreffen ist.

Weitere Vorteile der PSVR 2 sind das Foveated Rendering, das die Leistung optimiert, und die haptisches Feedback der Sense-Controller, die das Spielerlebnis intensivieren. Allerdings hat diese umfangreiche Ausstattung auch ihren Preis, was viele potenzielle Käufer abschreckte: Das Headset ist oft teurer als die Standard-Konsole und wird durch eine begrenzte Spielebibliothek, die nur wenige hochwertige VR-Erlebnisse bietet, weiter benachteiligt.

Herausforderungen bei der PC-Nutzung

Mit der Kompatibilität zum PC möchte Sony neue Märkte erschließen, jedoch ist auch dieser Schritt nicht ohne Probleme. Einige Nutzer berichteten von Schwierigkeiten bei der Installation, was für weniger versierte PC-Spieler frustrierend sein könnte. So mussten oft Treiber aktualisiert und verschiedene Kabel gekauft werden, um das Headset an den PC anzuschließen.

Ein weiterer Wermutstropfen ist, dass beim Einsatz am PC viele Features der Brille nicht verfügbar sind. Weder das Eye-Tracking noch das energiesparende Rendering werden unterstützt, und das haptische Feedback der Controller entfällt ebenfalls. Auf der positiven Seite liefen viele Spiele auf verschiedenen Grafikkarten problemlos. Titel wie "The Walking Dead: Saints & Sinners" und "Arizona Sunshine II" konnten überzeugen, während die Verbindung bei "Half-Life: Alyx" dennoch Schwierigkeiten aufwies.

Konkurrenz durch Meta

Um das Potenzial der PSVR 2 besser einzuschätzen, lohnt sich ein Blick auf die Meta Quest 3. Die Quest-Serie hat sich etabliert und bietet eine All-in-One-Lösung ohne zusätzliche Hardware. Ihre kabellose Nutzung und Mixed-Reality-Funktionen stellen ein starkes Argument dar, das die PSVR 2 nicht bieten kann. Der geringere Preis und die einfachen Einstiegsmöglichkeiten der Quest 3 machen es Sony schwer, im Vergleich zu bestehen.

Fazit

Sonys Versuch, die PSVR 2 im PC-Markt einzuführen, zeigt zwar einen spannenden Ansatz, jedoch offenbaren sich erhebliche Schwächen. Viele Vorteile der Konsole bleiben auf der PC-Version außen vor, was das Interesse an der Brille schmälert. In Anbetracht der starken Konkurrenz von Meta bleibt fraglich, ob Sonys VR-Headset seinen Platz im Markt behaupten kann. Solange der Preis nicht sinkt, bleibt die PSVR 2 wahrscheinlich ein letzter Anlauf, um im VR-Bereich Fuß zu fassen.