Sport

«Lesben beim Fussballspielen zuschauen» – Funiciello und Rosenwasser brechen mit alten Klischees!

2025-01-09

Autor: Noah

Anna Rosenwasser und Tamara Funiciello, zwei der bekanntesten Feministinnen und Queer-Aktivistinnen der Schweiz, sorgten beim Podiumsgespräch «Feministischer Sessionsrückblick» für Aufsehen. Die Nationalrätinnen witzelten, dass sie während der bevorstehenden Frauen-Fussball-Europameisterschaft in der Schweiz «Lesben beim Fussballspielen zuschauen» würden. Damit greifen sie ein Klischee auf, das sowohl vom Fussballverband als auch von der Lesbenorganisation eher nicht kommentiert werden möchte.

Die Diskussion über sexuelle Orientierung im Sport ist nicht neu. Ein uraltes Klischee besagt, dass viele Fussballspielerinnen lesbisch seien. Diese Auffassung ist nicht nur diskriminierend, sondern basiert auch auf Vorurteilen, die sich schon seit den Anfängen des Frauenfussballs halten. Ein Beispiel betrifft den FC Wettswil-Bonstetten, der sein Frauenteam mit der Begründung auflöste, dass es für «abnormale Veranlagungen» ausgenutzt werde. Dies zeigt, dass Homophobie auch heute noch in der Fussball-Welt ein Thema ist.

Einer der bekanntesten Stimmen gegen diese Vorurteile ist Megan Rapinoe, die Kapitänin des amerikanischen Weltmeisterteams. Sie nutzt ihre Plattform, um für die Rechte lesbischer Frauen einzutreten und setzt sich für Gleichheit im Sport ein.

In der Schweiz reagierte der Schweizerische Fussballverband auf die Witze von Rosenwasser und Funiciello mit einer Standard-Erklärung. Kommunikationsdirektor Adrian Arnold betonte, dass Toleranz einen unverhandelbaren Wert für den Verband darstellt und es für ihn kein Thema ist, über die sexuelle Orientierung von Spielerinnen zu diskutieren.

Vergleichbare Aussagen kamen auch von der Lesbenorganisation Schweiz (LOS). Die aktuelle Co-Leiterin Alessandra Widmer hinterfragte die Negativprognosen über den Frauenfussball und erklärte, dass es ein Versuch sei, diesen Sport zu diskreditieren. Sie erkannte an, dass viele Medien die Diskussion anheizen und damit die Sichtbarkeit lesbischer Athletinnen fördern, wodurch Klischees und Vorurteile Konfrontation finden.

Der Fakt, dass solche Themen immer wieder aufkommen, verdeutlicht, dass es noch viel zu tun gibt, um Gleichheit und Akzeptanz im Sport zu erreichen. Die Frauen-Europameisterschaft kommt zu einem perfekten Zeitpunkt, um den Fokus auf den Frauenfussball und die Vielfalt der Spielerinnen zu lenken. Könnte dies der Wendepunkt sein, an dem Vorurteile endgültig abgeschafft werden?