Wissenschaft

Lernen: So meisterst du die Prüfungsphase mit und ohne KI

2025-03-12

Autor: Leonardo

Um in der Prüfungsphase erfolgreich zu sein, empfiehlt die Lernexpertin und Professorin für Sozialwissenschaften Ulrike Lichtinger, den Stoff kontinuierlich während des Semesters zu wiederholen. Dies fördert nicht nur die Speicherung im Langzeitgedächtnis, sondern hilft auch, das Wissen bis zur Prüfung abrufbar zu halten. Für Studierende, die diesen Ansatz verpasst haben, gibt es dennoch Möglichkeiten, die Lernphase effektiv zu gestalten.

Eine positive Lernumgebung ist dabei entscheidend. Lichtinger rät dazu, Ablenkungen zu minimieren: Dies bedeutet, lautstarke Umgebungsgeräusche zu vermeiden und beim Lernen Smartphone und andere Störfaktoren auszuschalten. Alarmierend ist, dass laut der aktuellen Umfrage im Lernreport 2024 der IU, das Smartphone der größte Ablenkungsfaktor für viele junge Menschen ist.

Zudem sollte der Arbeitsplatz aufgeräumt und frei von Störfaktoren gehalten werden. Lichtinger betont: „Nach jeder Ablenkung ist es eine Herausforderung, sich erneut zu konzentrieren.“ Diese Energie könnte besser genutzt werden, um produktiv und fokussiert zu lernen.

Allerdings müssen Studierende nicht die gesamte Zeit isoliert lernen. Im Gegenteil: Kurze Gespräche mit Mitbewohner:innen oder kleine Pausen an der frischen Luft können helfen, die Produktivität zu steigern. Soziale Interaktionen erhöhen die Motivation und helfen, Informationen besser zu verarbeiten. Außerdem kann das Vorhandensein von Pflanzen im Raum die Lernatmosphäre verbessern.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser oder Tee sowie eine ausgewogene Ernährung sind ebenfalls essenziell. Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren, wie Walnüsse oder Lachs, sind bedenkenlos förderlich für die Konzentration. Lichtinger warnt jedoch vor übermäßigem Konsum von Energy-Drinks oder Kaffee, da diese schnell zu Unruhe führen können.

Effektive Lernstrategien

Konkrete Lernziele sind unerlässlich. Lichtinger empfiehlt die Erstellung eines Visionboards, um die Fortschritte sichtbar zu machen. Ein großes Blatt Papier kann helfen, die Ausgangslage und langfristige Ziele festzuhalten. Kleine Schritte auf dem Weg zum Ziel sollten ebenso dokumentiert werden – sei es durch das Eintragen von abgeschlossenen Aufgaben oder Teilnehmern an Lerngruppen.

Das Belohnen von Fortschritten ist ebenso wichtig. Ob nach einer Klausur oder dem Abschluss eines Kapitels – sich etwas Schönes vorzunehmen, sorgt für positive Anreize und erhöht die Motivation.

Ein sinnvoller Lernplan sollte auch festgelegt werden. Hier bieten KI-Programme wie die kostenlose Version von ChatGPT wertvolle Unterstützung an. Mit entsprechender Eingabe können diese Programme individuelle Lernpläne erstellen, die den persönlichen Bedürfnissen und dem Zeitrahmen entsprechen.

Für das Lernen selbst empfiehlt sich die Pomodoro-Technik: 20 Minuten konzentriertes Lernen, gefolgt von einer 5-minütigen Pause. Nach vier Lerneinheiten sollte eine längere Pause eingelegt werden, am besten mit einem Spaziergang an der frischen Luft.

Vielfältige Lerntechniken, wie die Loci-Methode oder die Feynman-Technik, können ebenfalls ausprobiert werden. Wer beim Hören besser lernt, kann KI-gestützte Tools wie Speechify nutzen, die Texte in einer natürlichen Stimme vorlesen. Dies ermöglicht es, beim Lernen auch andere Aktivitäten wie Joggen oder Kochen auszuführen.

Das Erfinden von Geschichten zur Verankerung komplexer Begriffe wird von Lichtinger empfohlen. Auch hier können KI-Tools kreativen Input liefern. Eine einfache Faktorisierung kann zu einer lustigen Geschichte führen, die hilft, die Informationen besser im Gedächtnis zu behalten.

Im aktuellen Lernreport 2024 zeigt sich, dass viele Studierende weiterhin auf selbst erstellte Dokumente, wie Zusammenfassungen oder Karteikarten, vertrauten. Lichtinger beschreibt dies als „eine sehr gute Möglichkeit, das Wissen aktiv zu verarbeiten“. Durch das Aufschreiben wird der Inhalt personalisiert und bleibt besser im Gedächtnis.

Lernhilfe durch soziale und digitale Unterstützung

Lichtinger weist darauf hin, dass das Lernen nicht alleine erfolgen muss. Lerngruppen können dazu beitragen, den Lernstoff besser zu verstehen. Zudem können KI-Systeme nicht nur als Lernhilfe, sondern auch als Tutor oder Gesprächspartner fungieren, was eine zusätzliche Motivation darstellt. Wichtig ist jedoch, bei der Nutzung von KI vorsichtig zu sein, da diese Systeme nicht immer fehlerfreie Informationen liefern. Besonders in Fachthemen sollte eine Überprüfung der Informationen erfolgen.

Mit diesen Strategien bist du bestens gerüstet, um deine Prüfungsphase erfolgreich zu bewältigen – egal ob mit oder ohne KI!