Obwohl Langenthal und Olten nicht mehr in der gleichen Liga spielen, teilen sie die gleichen Sorgen. Nach der Entlassung von Trainer Gary Sheehan bei Olten war es nun Langenthals Trainer Robert Othmann, der in einem spektakulären Schritt nach der Niederlage gegen Hockey Huttwil entlassen wurde.

Am Samstagabend erlebte der SC Langenthal eine schmerzliche Niederlage gegen Huttwil mit einem deutlichen 2:8 (2:0, 3:0, 3:2). Der Verlauf des Spiels war für die 737 anwesenden Fans frustrierend, doch das Eishockeyspiel wurde von einem emotionalen Nachspiel überschattet. Nur 30 Minuten nach der Schlusssirene wurde Othmann im Campus Perspektiven, dem Stadion von Huttwil, von Präsident Walter Ryser und Verwaltungsrat Simon Flückiger über seine Entlassung informiert. Dies geschah unter großem Druck und einer für ihn äußerst unangenehmen Situation.

Die Vergangenheit von Othmann als Trainer ist vielschichtig: Obwohl er in der letzten Saison mit einem neu formierten Team die Playoffs erreichte, waren die aktuellen Ergebnisse besorgniserregend. Nach dem freiwilligen Abstieg aus der Swiss League im Frühjahr 2023 verlor Langenthal sämtliche Spiele gegen Huttwil, insgesamt sieben Duelle, was die Vorzeichen für die aktuelle Saison trübte. Ein Torverhältnis von 12:35 in sechs Niederlagen ist alarmierend und führte letztendlich zur Reaktion des Vereins.

Die Herausforderung für Langenthal liegt nicht nur in den Ergebnissen, sondern auch in der Teamchemie. Der Klub hat in dieser Saison viele neue Spieler verpflichtet, darunter Alphatiere wie Philip Ahlström und Patrick Bandiera. Diese Neuzugänge erforderten einen anderen Führungsstil, der von Othmann nicht umgesetzt werden konnte. Der 48-jährige Trainer, bekannt für seine sozialen Fähigkeiten und seinen unterstützenden Ansatz, fand sich in einer Situation wieder, die einen dominanten und autoritären Führungsstil erforderte.

Nach dem dramatischen Wechsel stellt sich die Frage, wer der nächste Trainer werden könnte. Unter den Kandidaten wird auch Gary Sheehan gehandelt, dessen frühere Bekanntschaft mit dem Verein ihm möglicherweise zugutekommen könnte. Allerdings hat Sheehan Bedenken, dass Langenthal in der Lage wäre, sein Gehalt zu zahlen. "Die Zeit wird es zeigen”, sagt er.

Langenthals Führungsteam wird die nächsten Schritte sorgfältig planen, um ein möglichst erfolgreiches Comeback in der Liga zu realisieren. Präsident Walter Ryser zeigte sich nach der Entlassung zwar betroffen, aber auch bereit, die Verantwortung zu übernehmen und eine realistische Zielsetzung für das Team auszuarbeiten.

In einer Welt, in der Trainerwechsel oft als Schicksalswende Ihrer Karriere angesehen werden, bleibt abzuwarten, wie sich die Rivalität zwischen Langenthal und Olten weiter entwickeln wird. Eines ist sicher: Die Fans ihrer Mannschaften sind auf jeden Fall gespannt auf die kommenden Herausforderungen.