Künstliche Inseln: Der Schlüssel zur grünen Energiezukunft?
2024-12-18
Autor: Gabriel
Eine revolutionäre Entwicklung für die Nordsee
Vor der belgischen Küste entsteht die Prinzessin-Elisabeth-Insel, die die Energiewende maßgeblich unterstützen soll. Doch sie ist nicht die einzige ihrer Art!
Standort und Betreiber der Insel
Diese innovative Insel wird sich 45 Kilometer vor der belgischen Küste in der Princess Elisabeth Zone, der zweiten Offshore-Windzone Belgiens, befinden. Der führende Anbieter hinter diesem ambitionierten Projekt ist Elia Transmission Belgium (ETB), der auch die Mehrheit an dem deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hält.
Technologie und Infrastruktur
Mit einer Fläche von sechs Hektar wird die Prinzessin-Elisabeth-Insel als Energieknotenpunkt fungieren, an dem die Kabel der Offshore-Windkraftanlagen zusammenlaufen. Transformatoren sind vorgesehen, um den erzeugten Niederspannungsstrom in Hochspannungs-Gleichstrom (HGÜ) und Hochspannungs-Drehstrom (HDÜ) umzuwandeln, sodass der Strom nahezu verlustfrei übertragen werden kann.
Finanzielle Unterstützung
Die European Investment Bank (EIB) hat dieses zukunftsweisende Projekt mit einem Kredit von 650 Millionen Euro unterstützt, wie im Oktober 2023 bekannt gegeben wurde.
Die Verbindung zur belgischen Küste und darüber hinaus
Der erzeugte Strom wird über mehrere HDÜ-Kabel effizient zum belgischen Festland geleitet. In der Prinzessin-Elisabeth-Zone ist der Einbau von Offshore-Windparks mit einer Kapazität von insgesamt 3,5 Gigawatt geplant – das deckt etwa 30 Prozent des gesamten Energiebedarfs Belgiens. Außerdem wird die Insel eine wichtige Verbindung zu den Stromnetzwerken von Großbritannien und Dänemark bieten.
Bau der Insel
Bereits begonnen haben die Bauarbeiten an der Insel. In der niederländischen Hafenstadt Vlissingen werden 23 massive, aus Beton gefertigte Senkkästen erstellt, die als Fundament der Insel dienen. Jeder Kasten hat eine beeindruckende Länge von 60 Metern und eine Breite sowie Höhe von je 30 Metern. Diese werden mit einem Schlepper transportiert und im Meer versenkt, um die Insel zu formen. Der Innenraum wird anschließend mit Sand aufgefüllt und durch eine Schutzmauer gegen Wellen und Sturmfluten gesichert.
Eine vielversprechende Zukunft für die Umwelt?
Die Fertigstellung der Prinzessin-Elisabeth-Insel ist für 2027 geplant, mit einer Inbetriebnahme im Jahr 2030. Trotz des vielversprechenden Ansatzes gibt es auch kritische Stimmen bezüglich der Kosten, die von zunächst 2,2 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf geschätzte 7 Milliarden Euro 2023 angestiegen sind. Als Hauptgründe für diese erhebliche Kostensteigerung gelten die wirtschaftlichen Folgen des Konflikts in der Ukraine, darunter hohe Inflation und Materialknappheit.
Umweltbedenken
Darüber hinaus bleibt das Projekt auch wegen möglicher Umweltschäden umstritten, obwohl die belgische Regierung im Herbst 2023 grünes Licht gegeben hat. Die ökologische Verträglichkeit von Windparks ist komplex: Während ihr Bau Lebensräume beeinträchtigen kann, bieten sie gleichzeitig neue Lebensräume für Meereslebewesen. Dies gilt auch für die Prinzessin-Elisabeth-Insel, die durch ihre Schutzmauer über mehrere Vorsprünge verfügen wird – ideale Nistplätze für Dreizehenmöwen. Zudem soll ein künstliches Riff unter Wasser entstehen, das Pflanzen und unterschiedlichen Meerestieren eine Heimat bieten soll.
Schlussfolgerung
Die Entwicklung dieser Inseln könnte nicht nur Belgiens Energiezukunft formen, sondern auch als Vorbild für ähnliche Projekte in anderen Ländern dienen. Werden künstliche Inseln der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Energieversorgung sein?