
Kundenvertrauen am Boden: Cyberport kämpft mit schwerwiegenden Problemen
2025-03-25
Autor: Louis
Nach der Ankündigung eines Insolvenzverfahrens beim Hardwareversandhändler Mindfactory wird deutlich, dass er nicht der einzige Onlinehändler für Technikprodukte mit Schwierigkeiten ist. Auch Cyberport, im Besitz des Hubert Burda Medienkonzerns, hat offenbar große Probleme, die sowohl interne als auch externe Prozesse betreffen.
Aktuelle Bewertungen auf dem Preisvergleichsportal Geizhals zeigen, dass der Online-Shop mittlerweile eine besorgniserregende Bewertung von nur 2,1 von 5 Sternen erhalten hat. Im März 2024 erfreute sich das Unternehmen noch an einer soliden Bewertung von 3,9. Kunden berichten von teils defekten Produkten und massiven Lieferproblemen. Viele Beschwerden scheinen darauf hindeuten, dass es interne Kommunikationsprobleme und menschliche Fehler gibt, die dazu führen, dass Supportanfragen nicht zeitnah bearbeitet werden.
Erfahrungen von Nutzern bestärken diese Tendenzen. Golem.de hat festgestellt, dass zahlreiche Produkte, die als verfügbar gelistet sind, tatsächlich nicht vorrätig sind. Während einige Kunden nach wie vor positive Erfahrungen berichten, wird ein negativer Trend immer deutlicher.
Ursachen der Probleme? Ein IT-Umstrukturierungsprozess im Unternehmen wird als Hauptursache für die Schwierigkeiten angesehen. Laut dem Manager-Magazin ist Cyberports Umsatz im Jahr 2024 auf unter eine Milliarde Euro gesunken. Internen Quellen zufolge gerieten Lagerbestände und Logistik aus dem Ruder, was sich jetzt negativ auf die Kundenbasis auswirkt.
Zur Behebung dieser Probleme wurde Marc Al-Hames als Sanierungsmanager ins Boot geholt, um die finanziellen Verhältnisse stabilisieren. Es wird jedoch berichtet, dass drastische Sparmaßnahmen an erster Stelle stehen. So wurde ein IT-Team mit 50 Mitarbeitern abgeschafft, das für ein neues Warenwirtschaftssystem zuständig war. Stattdessen sind die Cyberport-Mitarbeiter jetzt mit dieser Herausforderung belastet, was laut Insider-Informationen chaotische Situationen zur Folge hat. "Die Verknüpfung zwischen Webshop und Lagerbestand funktioniert nicht mehr zuverlässig", erklärte eine Quelle gegenüber dem Manager-Magazin.
Cyberport hat zusätzlich eine Taskforce eingerichtet, die darauf abzielt, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Aber die negativen Auswirkungen der Softwareumstellung könnten noch bis in das Weihnachtsgeschäft hinein spürbar sein. Kritische Stimmen aus der Branche befürchten, dass der Onlinehändler sich in einem Abwärtstrend befindet, der schwer zu stoppen sein wird. Kunden fragen sich, ob sie in Zukunft weiterhin auf Cyberport vertrauen können – und die Zeit wird zeigen, ob sich die Situation verbessern lässt.