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Kriminalstatistik 2024: Rasanter Rückgang der Drogendelikte in der Schweiz – Der Grund wird Sie Überraschen!

2025-03-24

Autor: Nina

Die Kriminalstatistik 2024 zeigt einen erstaunlichen Rückgang von Drogendelikten in der Schweiz. Während im Jahr 2020 noch über 68.600 Fälle gegen das Betäubungsmittelgesetz registriert wurden, sind es im letzten Jahr nur noch 48.208 gewesen – ein Rückgang von fast 30 Prozent! Besonders drastisch sind die Einbrüche in Basel-Stadt mit einer Abnahme von 48,4 Prozent und in St. Gallen mit 41,0 Prozent.

Wurde in der Schweiz tatsächlich weniger Drogen konsumiert? Die Antwort ist nicht so einfach. Abwasserdaten zeigen, dass der Konsum vieler Substanzen, wie Cannabis, Kokain und LSD, relativ konstant bleibt. Vielmehr scheinen reduzierte Kontrollen seitens der Polizei für den Rückgang verantwortlich zu sein. Die Zahlen werfen ein neues Licht auf die Herausforderungen, denen sich die Schweizer Polizei gegenüber sieht.

Mangel an Fachkräften – Prioritäten setzen

Laut Christof Hartmann, Regierungsrat der SVP und Vorsteher des Sicherheits- und Justizdepartements im Kanton St. Gallen, leidet die Polizei unter einem akuten Fachkräftemangel. Aktuell sind in St. Gallen 30 Stellen unbesetzt. Um eine steigende Kriminalität in den Griff zu bekommen, ist die Polizei gezwungen, Prioritäten zu setzen und weniger Kontrollen durchzuführen. Gleichzeitig hat sich die Ermittlungsarbeit durch komplexere Strukturen schwieriger gestaltet.

Gesetzesänderung hat massive Auswirkungen

Stefan Kühne, Leiter der St. Galler Kriminalpolizei, verweist auf die Anpassung des Betäubungsmittelgesetzes im Jahr 2017. Ein Urteil des Bundesgerichts entschied, dass der Besitz von weniger als zehn Gramm Cannabis nicht mehr strafbar ist. Diese Neuinterpretation hat dazu geführt, dass viele Drogendelikte als „Kontrolldelikte“ klassifiziert werden und somit auch weniger aktiv verfolgt werden.

Fokus auf Großhandel und Schmuggel

In Zürich ist die Anzahl der Drogendelikte ebenfalls um 27,8 Prozent gefallen. Jann Leutenegger, Chef der Zürcher Kriminalpolizei, erklärt, dass die Polizei sich nun verstärkt auf die Bekämpfung des schweren Handels konzentriert. Diese Neuausrichtung ist entscheidend, um die verfügbaren Ressourcen optimal zu nutzen. Markus Schaaf, Präsident der Zürcher Kantonspolizei, hebt hervor, dass es notwendig sei, auf großen Drogenhandel, statt auf die Konsumenten selbst, zu fokussieren.

Pandemie als Katalysator für Veränderungen?

Ein weiterer Aspekt erklärt Lisa Schneeberger, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern: Während der Pandemie war weniger Publikumsverkehr in den Städten zu verzeichnen, was zu einem Rückgang der Straftaten insgesamt führte.

Der Fokus wechselt – Die Herausforderung bleibt

Renato Pizolli, Kommunikationsverantwortlicher der Konferenz der Kantonalen Polizeikommandantinnen und -kommandanten, betont die große Herausforderung, die Drogenkriminalität zu bekämpfen. Die Polizei konzentriert sich nun auf die Enttarnung von Netzwerken und Syndikaten, als auf sporadische Konsumenten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Rückgang der Drogendelikte in der Schweiz ist ein komplexes Phänomen, das nicht nur auf einen gesunkenen Drogenkonsum zurückzuführen ist, sondern auch auf strukturelle Veränderungen innerhalb der Polizei und die gesellschaftlichen Umstände der letzten Jahre. Die Zukunft der Drogenpolitik steht dabei auf der Kippe, und es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation weiterentwickeln wird.