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Kreuzfahrtschiff steckt im Hafen fest – Passagiere werden vor die Tür gesetzt!

2024-09-18

Jenny Phenix, eine 69-jährige Alleinreisende mit einer „Sucht nach dem Meer“, ist der lebende Beweis dafür, wie fulminant Träume von einer Weltumsegelung in einen albtraumhaften Alptraum umschlagen können. Bereit, den Rest ihres Lebens auf einem Kreuzfahrtschiff zu verbringen, wurde sie plötzlich vom Traum der ewigen Reise in die bittere Realität geworfen.

Die US-Reederei Villa Vie Residences, die eine nie enden wollende Kreuzfahrt anbot, wollte Phenix und die 66-jährige Passagierin Bonny Kelter nicht mehr an Bord lassen. Der Grund? „Ständige Beschwerden und die Negativität“, wie in internen E-Mails berichtet wird. Der Geschäftsführer Mikael Petterson rechtfertigt die Entlassung mit der Behauptung, die beiden Frauen hätten gedroht, die Medien einzuschalten, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden.

Was passiert hier wirklich? Diese unerwartete Wendung zeigt die dunkle Seite der Kreuzfahrtindustrie, die anscheinend keine Rücksicht auf die Sorgen ihrer Passagiere nimmt. Phenix und Kelter bestreiten vehement, mit den Medien gedroht zu haben, und Kelter erwägt nun rechtliche Schritte.

Das Schiff, Villa Vie Odyssey, das die Welt umrunden soll, hat sich bereits um vier Monate verspätet. Es sollte ursprünglich diverse Reiseziele in 147 Ländern ansteuern, darunter Kontinente wie Europa, Asien und Australien. Doch wiederholt wurden die Passagiere mit Problemen rund um das mehr als 30 Jahre alte Schiff konfrontiert, dessen Renovierung sich hinzog und der von veralteten Ruderstöcken betroffen ist.

Petterson, der CEO, hatte zuvor bei Life at Sea Cruises gearbeitet, einem Unternehmen, das im November 2023 Insolvenz anmeldete, nachdem es nicht genug Kapital aufbringen konnte. Phenix gibt zu, dass sie für die Kreuzfahrt ihr Leben an Land aufgegeben hat – sie kündigte ihren Job, vermietete ihre Wohnung und gab letztlich mehr als 16.700 Euro für ihr neues Leben auf dem Wasser aus.

Die geplante Nutzung modernster Annehmlichkeiten, wie digitale Fenster in den Innenkabinen, wurde wegen angeblicher technischer Schwierigkeiten nicht realisiert. Dies führte zu offenen Unmutsbekundungen der Passagiere über die wechselnden Vertragsbedingungen.

Ein Blick auf die kommenden Wochen: Während sich die Situation für die betroffenen Passagiere zuspitzt, haben mehr als 200 weitere Reisewillige einen Aufruf zur Rückkehr der beiden Frauen unterzeichnet. Ob Petterson ihrer Bitte nachkommen wird, bleibt abzuwarten, doch die Zeichen stehen auf Sturm.

Während sich Phenix mit der Realität abfinden muss, dass ihr Traum, die Welt zu umrunden, zerplatzt ist, bleibt die Frage, wie sicher diese Art von Lebensstil in der Kreuzfahrtbranche ist. Wird dies ein Dauerzustand für zukünftige Passagiere sein? Die Kämpfe und Klagen sind noch lange nicht vorbei. Jetzt plant sie, in ihrem eigenen Tempo in einem Wohnmobil zu reisen, nicht ganz das Abenteuer, das sie sich erhofft hatte.

„Selbst wenn ich jeden letzten Cent ausgegeben hätte, wäre es in Ordnung gewesen, wenn ich die Welt wirklich gesehen hätte“, so Phenix. Doch ihre Träume, die einst so groß waren, scheinen nun auf eine dramatische Weise entzwei gerissen zu sein - und das letzte Wort in dieser Geschichte ist noch nicht gesprochen.