Krebs durch Vollzeitjob? Alarmierende Studie zeigt überraschende Verbindungen auf!
2024-11-05
Autor: Noah
Es ist allgemein bekannt, dass bestimmte Lebensgewohnheiten das Krebsrisiko erhöhen können. Doch neue Erkenntnisse zeigen, dass auch die Wahl des Berufs sowie die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden eine entscheidende Rolle spielen. Eine aktuelle Studie der Universität Fribourg in der Schweiz untersucht genau diese Zusammenhänge.
In der Untersuchung wurden Daten von über 12.500 Personen aus 14 europäischen Ländern analysiert. Die Ergebnisse sind alarmierend: Vollzeitbeschäftigte erkranken signifikant häufiger an Krebs als Schicht- oder Teilzeitkräfte. Besonders bedenklich ist das erhöhte Risiko bei Frauen, die in Vollzeit arbeiten. Aber auch Männer stehen nicht besser da: Bei ihnen war das Krebsrisiko in der Kategorie „hauptsächlich selbstständig“ geringer als bei Vollzeitangestellten.
Stress als möglicher Krebs-Auslöser?
Die Studienteilnehmer stammten aus einer Generation, die zwischen 1915 und 1945 geboren wurde, und gaben Auskunft über ihre beruflichen Werdegänge, darunter Vollzeit- und Teilzeitarbeit sowie Hausarbeit. Ein Kritikpunkt der Studie ist die Verwendung retrospektiver Daten, da diese zu Verzerrungen führen können. Außerdem stellt sich die Frage, inwiefern die Ergebnisse auf jüngere Berufsgruppen übertragbar sind.
Die Studienautorin Bernadette van der Linden erklärt, dass zwar ein Zusammenhang zwischen Vollzeitarbeit und erhöhtem Krebsrisiko festgestellt wurde, jedoch bleibt unklar, welcher spezifische Faktor dafür verantwortlich ist. Sitzt eine Vollzeitbeschäftigung am Schreibtisch etwa mehr Zeit im Verhältnis zu anderen Jobformen, könnte dies besonders krebserregend sein. Laut Forschungsergebnissen gilt das immobile Sitzen, in Kombination mit wenig Bewegung in der Freizeit, als ein Risikofaktor. Obwohl die Forscher bekannte Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, Rauchen, Alkoholkonsum und Ernährung berücksichtigten, vermutet van der Linden, dass Stress bei Vollzeitbeschäftigten ein Hauptproblem darstellen könnte. Diesen Einfluss auf die Krebsentstehung konnten Wissenschaftler bis jetzt jedoch nicht eindeutig belegen.
Dringender Forschungsbedarf
Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen den dringenden Bedarf an weiterer Forschung, um die genauen Zusammenhänge zwischen Arbeitszeit und Krebsrisiko zu klären. Es ist unerlässlich, dass künftige Studien präzisere Erkenntnisse liefern, um mögliche Empfehlungen für bessere Arbeitsbedingungen entwickeln zu können.
Die Fundamentaldaten der Studie „Lifetime employment trajectories and cancer“ wurden am 30. August 2024 veröffentlicht. Hierbei haben 6.809 Frauen und 5.716 Männer teilgenommen, und die Studie wurde im Fachjournal Scientific Reports veröffentlicht. Das Schweizer Forscherteam um Bernadette W.A. van der Linden ist sich sicher, dass diese Erkenntnisse auch weitreichende gesellschaftliche Diskussionen über Arbeitsbedingungen und Gesundheit anstoßen könnten. Ist es an der Zeit, dass wir unsere Arbeitszeiten überdenken? Vielleicht ist die gesunde Balance zwischen Arbeit und Leben nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit für ein längeres, gesünderes Leben.