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Krankenkassenprämien 2025: Ständerat plant drastische Erhöhung der Franchise!

2024-09-26

Am Donnerstagnachmittag versammelten sich die Medien, um die neuesten Entwicklungen der Krankenkassenprämien zu erfahren. Die Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (SP) gab bekannt, dass die Prämien im kommenden Jahr im Durchschnitt um 6 Prozent steigen werden. Dies wird zahlreiche Versicherte vor eine Herausforderung stellen, da sie nun aktiv nach den besten Lösungen suchen müssen.

Die Versicherten haben die Möglichkeit, ihre Krankenkasse zu wechseln, ein anderes Versicherungsmodell zu wählen oder sich für eine höhere Franchise zu entscheiden. Eine hohe Franchise senkt zwar die monatlichen Prämien, kann jedoch im Krankheitsfall zu höheren Eigenkosten führen. Derzeit liegt die höchste Franchise bei 2500 Franken, während die Mindestfranchise seit 20 Jahren bei 300 Franken verweilt. Dies bedeutet, dass Versicherte im Jahr mindestens 300 Franken ihrer Behandlungskosten selbst begleichen müssen.

Ein Schritt zur finanziellen Entlastung?

Der Ständerat hat kürzlich eine Motion der SVP-Vertreterin Esther Friedli angenommen, die darauf abzielt, die Mindestfranchise zu erhöhen. Der Bundesrat wird aufgefordert, die ordentliche Franchise anzupassen, um die Kostensituation realistischer abzubilden. Baume-Schneider erklärte, dass diese Anpassung moderat ausfallen werde, die genauen Details sind jedoch noch unklar.

Josef Dittli von der FDP hatte einen Vorschlag zur regelmäßigen Erhöhung der Franchisen basierend auf der Prämienentwicklung eingebracht, der jedoch abgelehnt wurde. Dittli klagte darüber, dass die Gesundheitskosten weiterhin steigen und dass sofortige Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Versicherten zu entlasten.

Weniger Arztbesuche durch höhere Eigenverantwortung?

Erstaunlicherweise wird angenommen, dass eine Erhöhung der Mindestfranchise die Eigenverantwortung der Versicherten stärkt und somit zu weniger Arztbesuchen führen könnte. Laut einer Studie des Krankenversicherers Helsana könnte die Erhöhung der Mindestfranchise von 300 auf 500 Franken potenzielle Einsparungen von bis zu 1,2 Milliarden Franken pro Jahr generieren. Dies würde die durchschnittliche Prämie für Erwachsene jeden Monat um 13,50 Franken senken.

Die Schattenseiten der Reform

Doch es gibt auch kritische Stimmen zu dieser Vorgehensweise: Personen mit niedrigem Einkommen sind am häufigsten auf die niedrigste Franchise angewiesen, da sie die finanziellen Risiken einer höheren Franchise nicht tragen können. Alleinstehende Eltern und Menschen mit chronischen Erkrankungen sind stark betroffen.

Baptiste Hurni, SP-Ständerat, warnte vor einer „Attacke auf die Verwundbarsten“. Die Gegner befürchten, dass die Erhöhung der Franchisen dazu führen könnte, dass notwendige Untersuchungen und Behandlungen aufgeschoben werden, was letztendlich die öffentliche Gesundheit gefährden würde.

Im internationalen Vergleich ist die Kostenbeteiligung in der Schweiz bereits hoch. Es wird kritisiert, dass das Problem der steigenden Prämien nicht durch eine weitere Belastung der Versicherten gelöst werden kann.

Wie geht es weiter?

Der Ständerat hat die Motion mit 25 zu 11 Stimmen bei 5 Enthaltungen angenommen. Jetzt liegt es am Nationalrat, über diesen umstrittenen Vorschlag zu entscheiden. Die kommenden Wochen versprechen in der Debatte um die Krankenkassenprämien spannend zu werden, und die Versicherten sind aufgerufen, ihre Meinungen zu äußern und ihre Rechte einzufordern. Halten Sie sich bereit, die Entwicklungen im Auge zu behalten und Ihre Stimme zu erheben!