Wissenschaft

Klimawandel und gefährlicher Pilz bedrohen die Feuersalamander in Klingenberg

2025-03-29

Autor: Laura

Die Feuersalamander sind in Bayern eine seltene Spezies und stehen unter strengem Schutz. Jährlich begeben sie sich im unterfränkischen Klingenberg auf eine gefährliche Wanderung, die zahlreiche Hindernisse birgt.

Die markanten gelb-schwarzen Lurche machen sich von den steilen Hängen nahe der Burgruine Clingenburg bis zur Seltenbachschlucht auf. Hier legen sie ihre Larven ab, bevor sie in ihre Waldlebensräume zurückkehren. Auf ihrem Weg müssen sie eine stark befahrene Straße überqueren. Ein engagierter Kreis von Ehrenamtlichen leistet in den Abendstunden wertvolle Hilfe, indem sie die Salamander sicher über die Fahrbahn begleiten. Zudem bieten die Freiwilligen mittlerweile auch Führungen für Kindergärten an, um den Kleinen die Schönheit der einzigartigen Seltenbachschlucht, eine der schönsten Geotope Bayerns, näherzubringen.

Sensibilisierung der jüngeren Generation für die Natur

Gisela Küh-Rogalla, eine der Initiatorinnen der Führungen, erklärt: "Die Schlucht ist wie ein Wohnzimmer oder ein Kinderzimmer für die Feuersalamander. Heute habe ich Armbinden für die Kinder gebastelt, und sie sind unsere Aufpasser hier in der Schlucht." Die Kindergartengruppe aus dem benachbarten Erlenbach nimmt an der ersten Führung des Jahres teil. Küh-Rogalla sieht es als Herzensangelegenheit, Kinder und Jugendliche für die Natur zu sensibilisieren.

Amphibienwanderung abhängig vom Wetter

Normalerweise beginnen die Feuersalamander ihre Wanderung bereits im Februar oder März. Die Klingenbergerin merkt jedoch an: "Jedes Jahr ist anders. In diesem Jahr war es bisher zu kalt und zu trocken für die schwangeren Weibchen, die normalerweise im Frühling zur Schlucht wandern." Sie wagt die Prognose, dass die Wanderung bei feuchtem Wetter im April intensiver sein wird. Ungewöhnlicherweise wurde in diesem Jahr bereits ein Weibchen tagsüber gesichtet – ein Zeichen akuten Bedürfnisses, da es zu trocken war.

Klimawandel und Trockenheit setzen den Salamandern zu

Besonders problematisch war die Situation für die Feuersalamander auch an der Serpentinenstraße, die zur Ruine der Clingenburg führt, einem beliebten Ausflugsziel. Viele Salamander wurden auf dieser Straße überfahren, sodass Küh-Rogalla und ihr Team jeden Abend an der Straße stehen, wenn die Tiere ihre Wanderung beginnen, um sie sicher über die Straße zu geleiten. Die Sorgen um den Klimawandel und die anhaltende Trockenheit nehmen zu.

Bedrohung durch den Salamanderfresser

Eine der größten Bedrohungen für die Feuersalamander stellt jedoch der sogenannte Salamanderfresser dar, ein Pilz, der Löcher in die Haut der Lurche frisst und sie ersticken lässt. "Wenn der Pilz kommt, dann ist meine Arbeit nicht mehr gefragt, denn er rottet die Population aus", warnt Küh-Rogalla besorgt. Bereits in der Eifel und im Ruhrgebiet hat dieser Hautpilz ganze Populationen ausgelöscht. Vor fünf Jahren wurde er zum ersten Mal im Steigerwald in Bayern nachgewiesen. Sollte er die Seltenbachschlucht erreichen, könnte dies das Aus für die dort ansässigen Salamander bedeuten und die Schlucht würde ihren Beinamen als 'Schlucht der Salamander' verlieren.

Die Zukunft der Feuersalamander in Klingenberg steht auf der Kippe: Ein Appell zur Bewahrung dieser faszinierenden Tiere und ihrer Lebensräume ist dringend notwendig!