Klimaschutz: Solares Geo-Engineering - Sonne abschirmen, Klima retten
2024-11-14
Autor: Lara
Düsseldorf. Bereits vor fast 60 Jahren wurde die erste Warnung vor der globalen Erwärmung an die höchsten Machthaber übermittelt. Am 1. November 1965 übermittelte der Wissenschaftsrat des Weißen Hauses unter dem Titel „Die Wiederherstellung der Qualität unserer Umwelt“ einen Bericht an den damaligen US-Präsidenten Lyndon Johnson.
Ein zentrales Kapitel in diesem Bericht thematisiert die drohende Gefahr von Kohlendioxidemissionen, die durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe entstehen. CO2 wird als „unsichtbarer Verschmutzer“ beschrieben, der nicht nur die globalen Temperaturen erhöht, sondern auch zu einem Anstieg des Meeresspiegels führt. Leider wurden diese Warnungen über Jahrzehnte hinweg von vielen Entscheidungsträgern ignoriert.
Aktuell erlebt ein Lösungsvorschlag aus diesem Bericht eine überraschende Wiederbelebung: die Verringerung der Sonneneinstrahlung zur Senkung der globalen Temperaturen. Die Wissenschaftler empfahlen, die Reflektivity der Erde durch das Verteilen von winzigen Partikeln über große Meeresflächen zu erhöhen. Diese Maßnahme könnte die Sonneneinstrahlung um etwa ein Prozent reduzieren und würde jährlich rund 500 Millionen Dollar kosten. Angesichts der enormen wirtschaftlichen und menschlichen Bedeutung des Klimas wird diese Summe als angemessen betrachtet.
Das Konzept des „solaren Geo-Engineerings“ zieht zunehmend die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf sich. David Keith, Professor an der Universität Chicago und Leiter der „Climate Systems Engineering Initiative“, gehört zu den führenden Köpfen weltweit, die sich mit dieser Thematik beschäftigen. Keith veröffentlichte bereits 1992 einen Aufsatz mit dem provokanten Titel „Eine ernsthafte Betrachtung des Geo-Engineerings“.
Die Diskussion um solare Geo-Engineering gewinnt zunehmend an Bedeutung in Zeiten, in denen die Klimakrise immer drängender wird. Experten warnen jedoch vor den potenziellen Risiken dieser Technologien, wie unvorhersehbaren Wettermustern und möglichen negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die Biodiversität. Dennoch bleibt die Frage spannend: Könnte die Menschheit tatsächlich mit solchen kontroversen Methoden das drohende Klimadesaster abwenden? Die Debatte ist eröffnet.