
Klimabewegung beim System Change Camp: Solidarität in Zeiten der Krise leben!
2025-08-25
Autor: Laura
Ein Treffpunkt für die Klimagerechtigkeit
Im Herzen von Frankfurt am Main, im Grünenburgpark, versammelten sich seit dem 16. August über tausend Klimaaktivist*innen beim diesjährigen "System Change Camp". Hier, in bunten Zelten, fanden Workshops, Vernetzungstreffen und gemeinsame Kochaktionen statt, die dem Austausch und Lernen dienten. Doch das Camp blieb nicht ohne Kontroversen; Demonstrationen aufgrund unterschiedlicher Positionen im Nahost-Konflikt sorgten für politische Spannungen.
Konflikte überschattet die Klima-Debatte
Berichte über einen Angriff auf jüdische Gegendemonstranten, die mit roten Farbbeuteln attackiert wurden, dominierten die Schlagzeilen. Die Polizei bestätigte, dass es sich um Angehörige der jüdischen Gemeinde handelte. Inmitten dieser Auseinandersetzungen wurden bei den Zäunen des Camps Bilder israelischer Geiseln aufgehängt, die von den Aktivist*innen entfernt wurden. Die Presse sprach von einem "Camp der Schande", während Antisemitismus-Vorwürfe laut wurden.
Ein Raum für neue Ideen und Vernetzung
Trotz der Ablenkungen ist das Camp für viele Aktivist*innen ein Ort der Inspiration und Vernetzung. "Oft habe ich das Gefühl, wir stecken fest. Unsere Strategien sind überholt, während die Welt sich weiterdreht", äußerte Tim Mühlhaus von Fridays for Future Münster. Die Klimapolitik gerät immer mehr aus dem öffentlichen Fokus, sodass sich die Bewegung gezwungen sah, das diesjährige Motto auf Antifaschismus auszurichten, und unter dem Slogan "Geschichte ist machbar – System Change auch" nach neuen Strategien zu suchen.
Ein vielfältiges Programm für alle
In 18 Zelten fanden mehr als 300 Vorträge und Diskussionen statt. Die Themen reichten von der globalen Energiewende über lokale Umweltkämpfe bis zu Umverteilung und Strategien für achtsamen Aktivismus. Die zentrale Frage, wie die Klimabewegung in einem kollabierenden System aktiv werden kann, war ein Schwerpunkt der Debatten.
Gemeinsam stark: Organisieren statt klagen
"Das Wiederaufblühen einer Bewegung können wir nicht erzwingen, aber durch kontinuierliches Vernetzen schaffen wir resiliente Strukturen", erklärt Liliane Aschner nach einem Workshop über historische Arbeiterbewegungen. Mit einer Verbindung von sozialen und klimapolitischen Themen hofft sie, faschistischen Tendenzen entgegenzuwirken. Das Camp steht für den Willen, gesellschaftliche Umbrüche mitzugestalten und solidarische Strukturen aufzubauen. Die Aktivist*innen sind fest entschlossen, weiterhin Aktionen gegen fossile Projekte zu organisieren.
Gemeinschaft und Freude im Kontrast zur Krise
An den Abenden erfüllten lässige Beats das große Zirkuszelt mitten im Camp. Der ausgelassene Tanz hob sich offensichtlich von den ernsten Themen ab, die tagsüber behandelt wurden. Doch das Camp versteht sich nicht nur als politischer Raum, sondern auch als ein Ort der Gemeinschaft, an dem das gute Leben für alle erprobt wird.