Klimaalarm: 2024 drohen Rekordhöhen bei CO₂-Emissionen!
2024-11-13
Autor: Laura
Klimaforscher hatten ursprünglich Hoffnung auf eine positive Wendung in der Klimakrise. Ein Team des Instituts Climate Analytics hatte im vergangenen November optimistische Prognosen erstellt, die darauf hindeuteten, dass die Treibhausgasemissionen 2024 ihren Höhepunkt erreichen und in den darauf folgenden Jahren sinken würden. Doch aktuelle Daten des Global Carbon Project, die auf der Klimakonferenz in Baku präsentiert wurden, zeigen ein besorgniserregendes Bild: Die Emissionen könnten in Rekordhöhen steigen.
Pierre Friedlingstein, der leitende Wissenschaftler der Studie von der britischen Universität Exeter, äußerte sich alarmiert: "Wir sehen immer noch keine Anzeichen für eine Verringerung der fossilen Brennstoffe." Trotz massiv gestiegener globaler Investitionen in klimaschonende Technologien, die die Ausgaben für fossile Energieträger um ein Vielfaches übertreffen, blieb der Rückgang der Erdöl-Emissionen über die letzten sechs Jahre im Schnitt nur bei 0,9 Prozent. Für 2024 ist jedoch keine Minderung bei Erdöl, Kohle oder Erdgas zu erwarten.
„Klimaschutz ist ein kollektives Problem“, erklärt Glen Peters vom Cicero-Zentrum für internationale Klimaforschung in Oslo. Während einige Länder Fortschritte bei der Reduzierung ihrer Emissionen verzeichnen, steigen die Werte in anderen, was die globale Situation erschwert.
Die Kohlenverbrennung bleibt der Hauptschuldige für die CO₂-Emissionen weltweit, zeigt jedoch Anzeichen eines möglichen Rückgangs in den kommenden Jahren. Insbesondere China hat seinen Kohlekonsum 2024 im Vergleich zu 2023 deutlich reduziert, dank einer verstärkten Nutzung von Solar- und Wasserkraft aus den Wasserspeichern, die nach Jahren der Dürre zurückgekehrt sind.
Im Gegensatz dazu wird der Erdgasverbrauch in diesem Jahr signifikant steigen. Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet diesen Trend auch für das nächste Jahr, bedingt durch die boomenden Märkte in Asien und die rückläufige Nachfrage im industriellen Sektor Europas.
Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Emissionen in Indien, während in den USA und der EU Fortschritte durch Investitionen in saubere Energien und die langsame Einführung von Elektrofahrzeugen sichtbar sind.
Zudem verursacht die Abholzung, insbesondere in den Regenwäldern, ebenfalls klimaschädliche Emissionen. Nach einem Rückgang in den letzten zehn Jahren wird für 2024 ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert, unter anderem bedingt durch die verheerenden Waldbrände in Kanada und Brasilien.
Jeder zusätzliche Anstieg der Emissionen verringert das Zeitfenster zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens. Die Forscher des Global Carbon Project haben berechnet, dass, falls das CO₂-Niveau weiterhin so hoch bleibt wie in diesem Jahr, die Wahrscheinlichkeit, dass die kritische Erwärmungsgrenze von 1,5 Grad Celsius innerhalb von sechs Jahren überschritten wird, bei 50 Prozent liegt.
Die Unsicherheit in diesen Schätzungen ist erheblich, da vieles über die zusätzlichen Erwärmungseffekte durch Treibhausgase wie Methan, das vor allem in der Landwirtschaft und Erdgasproduktion entsteht, bislang nicht genau bekannt ist. Der Kampf gegen den Klimawandel bleibt also eine drängende und komplexe Herausforderung für die Menschheit!