KI trifft Glauben: Die Peterskapelle in Luzern revolutioniert das Beichten!
2024-12-24
Autor: Lara
In der beeindruckenden Peterskapelle in Luzern, Schweiz, erlebten Gläubige dieses Jahr ein einzigartiges Experiment: einen virtuellen Dialog mit Jesus. Im Rahmen eines Kunstprojekts wurde ein KI-gesteuertes Abbild von Jesus erschaffen, das für zwei Monate im Beichtstuhl Fragen beantwortete und Ratschläge erteilte.
Ausgestattet mit dem Neuen Testament und trainiert mit einer Vielzahl von Fragen, schaffte es der "KI-Jesus", Antworten zu geben, die viele Besucher verblüfften. Marco Schmid, theologischer Mitarbeiter, merkt an: "Ich war oft überrascht, wie gut die Antworten waren. Manchmal dachte ich, das hätte ich auch so gesagt!" Dennoch wollte das Projekt nie echte Beichtgespräche ersetzen – im Gegenteil, es sollte eine moderne Interpretation des Glaubens bieten.
Kritik am klischeehaften Bild von Jesus
Eine Stimme der Kritik kommt von der Theologin Anna Puzio aus Münster. Sie argumentiert, dass das dargestellte Bild von Jesus sehr westlich geprägt und veraltet sei. "Das ist ein Bild, das wir in der Theologie schon lange überwunden haben“, äußert Puzio. Außerdem würde die KI unreflektierte Daten aus alten religiösen Schriften verwenden, was zu einem überholten Frauenbild führe. "Texte aus der Bibel müssen immer interpretiert und in einen modernen Kontext gebracht werden. Das hat die KI nicht geleistet."
Eine Datenanalyse der besonderen Art
Die Technologie hinter dem KI-Jesus wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern entwickelt und endete im Oktober. Ingesamt wurden 900 Gespräche ausgewertet. 60 Prozent der 290 Personen, die nach ihren Gesprächen einen Fragebogen ausfüllten, gaben an, sich religiös-spirituell angeregt gefühlt zu haben. Dies zeigt, dass das Experiment das Potenzial hat, auch jüngere Generationen anzusprechen.
Das Projektteam plant, die gesammelten Daten weiter zu analysieren. Schmid sieht eine mögliche Weiterentwicklung vor, betont jedoch, dass der KI-Jesus noch viel zu lernen hat. Er konnte zwar in 100 Sprachen Antworten geben, aber nicht in allen. Überraschenderweise antwortete er auf Schweizerdeutsch-Sprechende häufig in Niederländisch oder Hebräisch.
Zukunftsvision und ethische Überlegungen
Der Einsatz von KI im religiösen Kontext wirft viele Fragen auf. Wie weit sollte Technologie in die Spiritualität eindringen? Könnte ein KI-Jesus auch dazu beitragen, gesellschaftliche Konflikte zu entschärfen? Täglich werden neue Technologien entwickelt, und die Diskrepanz zwischen Tradition und Innovation könnte zum zentralen Thema der nächsten großen theologischen Diskussionen werden.
Wie verändert dieser KI-Jesus unser Verständnis von Spiritualität und Glauben in der digitalen Ära? Wir stehen erst am Anfang dieser spannenden Reise! Halten Sie also die Augen offen – die Zukunft des Glaubens könnte technischer sein, als wir je gedacht hätten!