Technologie

KI-Gesetz: Hollywood schaltet sich ein und fordert Maßnahmen gegen KI-Risiken

2024-09-25

Eine bemerkenswerte Allianz zwischen Hollywood und der Tech-Industrie entsteht, während sich über 100 prominente Persönlichkeiten aus der Filmbranche, darunter Schauspielerin und Gewerkschaftspräsidentin Fran Drescher, Regisseur J. J. Abrams und Schauspieler Alec Baldwin, in einem offenen Brief an Gouverneur Gavin Newsom wenden. Sie fordern ihn auf, den Gesetzesentwurf „SB 1047“ zu unterstützen, der bereits durch den kalifornischen Senat und das Unterhaus gegangen ist und breite Unterstützung in der Bevölkerung hat.

Der besagte Gesetzesentwurf zielt darauf ab, katastrophale Auswirkungen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zu verhindern, wie erhebliche Cyberangriffe oder sogar Pandemien. Laut dem Technologieportal The Verge wären alle großen KI-Entwickler, die im Silicon Valley ansässig sind, verpflichtet, sicherzustellen, dass ihre KI-Systeme sicher sind und keine Gefahren für die Öffentlichkeit darstellen. Wenn das Gesetz verabschiedet wird, könnten Unternehmen wie OpenAI, den Entwickler von ChatGPT, für die negativen Folgen ihrer Technologien haftbar gemacht werden.

Die Bedeutung dieser Entscheidung erstreckt sich auch über Kalifornien hinaus, da ein passendes Gesetz eine nahezu landesweite Regelung für Unternehmen in den USA schaffen würde. Während die EU, China und Großbritannien bereits Schritte zur Regulierung von KI unternommen haben, scheinen die USA in dieser Hinsicht hinterherzuhinken. Newsom hat bis Ende des Monats Zeit, um über den Gesetzesentwurf zu entscheiden und damit die zukünftige Richtung der KI-Politik in den USA zu beeinflussen.

Allerdings zeigt sich Newsom in der Frage der Regulierung skeptisch. In einem Interview äußerte er Bedenken, dass eine strikte Gesetzgebung Kaliforniens Konkurrenzfähigkeit beeinträchtigen könnte, was auch die Haltung anderer Entscheidungsträger in der Europäischen Union beeinflusst hat. Interessanterweise hat Newsom in den letzten Monaten Gesetze unterzeichnet, die es Hollywood erleichtern, mit den Herausforderungen der KI umzugehen, insbesondere in Bezug auf die Verwendung von KI-Doubles für Schauspieler.

Innerhalb der Demokratischen Partei ist der Gesetzesentwurf umstritten. Prominente Stimmen wie Nancy Pelosi und die Bürgermeisterin von San Francisco, London Breed, äußern Bedenken gegen die geplante Regulierung. Dennoch erhält das Gesetz Unterstützung von der mächtigen Schauspielergewerkschaft sowie von mehr als hundert ehemaligen Mitarbeitern großer KI-Firmen. Ein unerwarteter Unterstützer ist Elon Musk, der betont, dass es wichtig sei, KI wie jede andere potenziell riskante Technologie zu regulieren.

Die Entscheidung, die Newsom treffen muss, könnte nicht nur Auswirkungen auf die Branche haben, sondern auch auf seine politische Zukunft selbst. Die politischen Fronten scheinen sich in Kalifornien zunehmend zu verhärten, mit Milliardären aus dem Silicon Valley, die sich hinter republikanischen Kandidaten versammeln, während Hollywood überwiegend hinter den demokratischen Kandidaten steht.

Prominente Persönlichkeiten aus der Unterhaltungsbranche wie Mark Hamill und Alyssa Milano haben bereits ihre Unterstützung für Newsom signalisiert. Es bleibt spannend, ob der Gouverneur den Druck aus Hollywood und der Tech-Industrie annehmen wird oder ob er sich für eine weniger regulative Zukunft entscheiden wird.