Katja Riem unterstützt den A1-Ausbau: "Sollen noch mehr Menschen die Nerven verlieren?"
2024-11-07
Autor: Emma
Am 24. November stimmen die Bürgerinnen und Bürger über den massiven Ausbau der Autobahnen ab. Für etwa fünf Milliarden Franken sind sechs Teilabschnitte des Autobahnnetzes vorgesehen, darunter eine Verbreiterung der Autobahn über Grauholz sowie zwischen Schönbühl und Kirchberg von sechs auf acht Fahrspuren.
SVP-Nationalrätin Katja Riem aus Kiesen ist eine vehemente Befürworterin dieses Projekts. Trotz der Tatsache, dass sie selbst ein Auto besitzt, nutzt sie auch den öffentlichen Verkehr oder fährt mit dem Fahrrad.
In einem Interview erklärt Riem, welche Vorteile die zusätzlichen Spuren am Grauholz bringen werden. "Es geht darum, dass mehr Fahrzeuge die Strecke passieren können und hoffentlich weniger Staus entstehen. Auch unsere Infrastruktur muss entsprechend ausgebaut werden, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden."
Der Ausbau des Grauholzes von vier auf sechs Spuren fand bereits in den frühen 90er Jahren statt. „Es ist an der Zeit, den nächsten Schritt zu machen“, fügt Riem hinzu. „Mit unserem stetigen Wirtschaftswachstum und einer wachsenden Bevölkerung ist der Ausbau notwendig. Natürlich wäre ich dafür, das Problem an der Wurzel zu packen – weniger Zuwanderung und weniger Autos auf unseren Straßen wären die idealen Lösungen.“
Auf die Frage, ob Ausländer für den Stau am Grauholz verantwortlich seien, antwortet sie klar: „Nein, das ist nicht der Fall. Wir alle stehen manchmal im Stau, die Zuwanderung und der zunehmende Verkehr sind jedoch eng miteinander verbunden. Letztlich profitiert auch die Wirtschaft von einem gut ausgebauten Straßennetz."
Einige Bürger, die selten am Grauholz unterwegs sind, fragen sich, warum sie für dieses Projekt stimmen sollten. Riem stellt klar: „Jeder benötigt Dinge aus dem Handel – vom Bett bis zur Milch im Kaffee, alles wurde einmal auf der Autobahn transportiert. Auch Menschen ohne Auto sind auf die Nationalstraßen angewiesen.“
Ein weiteres Thema, das oft kritisiert wird, ist die Nutzung der Fahrspuren am Grauholz. „Mir ist aufgefallen, dass viele Fahrer in der linken und mittleren Spur verbleiben. Wird der Ausbau überhaupt einen Unterschied machen?“, wird Riem gefragt. Sie erwidert: „Das hängt ganz von der Tageszeit ab. Ich war kürzlich morgens im Stau, als die rechte Spur voller Lastwagen war. Ein großer Teil des Warentransports verläuft nach wie vor über die Straße. Es gibt keine überzeugenden Beweise dafür, dass mehr Spuren zwingend mehr Verkehr verursachen. Der Umbau des Bareggtunnels zeigt, dass der Verkehr zwar zugenommen hat, der Stau jedoch zurückgegangen ist."
Was passiert, wenn die Bürger gegen den Ausbau stimmen? Riem hat eine klare Meinung: „Ganz einfach: Noch mehr Menschen werden die Nerven verlieren. Das wäre äußerst bedauerlich, denn der Ausbau ist entscheidend für unsere Wirtschaft. Pünktliche Lieferungen sind unerlässlich und ein Nein könnte verheerende Folgen haben – insbesondere für die wirtschaftlichen Akteure in der Region."
Zusätzlich wird erwartet, dass eine fundierte Debatte über die Argumente der Gegner des Ausbaus morgen stattfinden wird. Bleiben Sie dran für mehr Informationen dazu.