Zwei neue Bilder, die angeblich den seit April 2018 vermissten Milliardär Karl-Erivan Haub (KEH) in Moskau zeigen, sorgen für Aufregung und Spekulationen. Die Bilder, veröffentlicht im Magazin „Manager“, könnten die ganze Geschichte um sein Verschwinden neu entfachen.

Die Echtheit der Aufnahmen, die Haub in einer Winterjacke und blauen Wollmütze zeigen, wurde von verschiedenen Experten untersucht. ZWEI unabhängige Gutachten des israelisch-US-amerikanischen Sicherheitsunternehmens Interfor bestätigen die Bilder mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 99 Prozent. Dennoch weist sein Bruder Christian Haub die Echtheit der Fotos vehement zurück und vermutet eine Manipulation, was die Situation zusätzlich polarisiert.

Die Inhalte der Aufnahmen sind besonders brisant: Das erste Bild wurde am 19. Februar 2021 an einem bestimmten Ort in Moskau aufgenommen; das zweite folgt einen Tag später, doch der genaue Standort wurde nicht öffentlich gemacht. Die Tatsache, dass diese Aufnahmen nun erneut ins Rampenlicht rücken, könnte schwerwiegende Folgen für die laufenden Ermittlungen gegen Christian Haub haben, der seit April 2024 wegen mutmaßlicher Falschaussage unter Eid von der Staatsanwaltschaft untersucht wird.

Hintergrundinformationen legen nahe, dass dies nicht das erste Mal ist, dass Bilder von Karl-Erivan Haub auftauchen. Im Jahr 2023 veröffentlichte ein Informant mit Verbindungen zum russischen FSB bereits ähnliche Fotos, die einen hohen Grad an Übereinstimmung mit Referenzbildern von Haub aufwiesen. Doch selbst hier blieben viele Fragen offen, insbesondere über die Herkunft der Bilder und die Glaubwürdigkeit der Quellen.

Zusätzlich zu dieser Komplexität gibt es neue Einblicke in die internen Konflikte der Familie Haub. Christian Haub leitet nach dem Verschwinden seines Bruders den Familienkonzern Tengelmann komplett alleine. Die Erbschaftsfrage besteht weiterhin aus Spannungen zwischen den Geschwistern, insbesondere da ursprünglich Karl-Erivan und Christian gleich viele Anteile an der Firma besaßen.

Die Öffentlichkeit stellt sich zunehmend die Frage: Wo ist Karl-Erivan Haub wirklich? Ist er möglicherweise noch am Leben und hält sich versteckt? Oder ereignete sich während seiner letzten Skitour eine tragische Tragödie? Ob die neuen Bilder Antworten liefern, bleibt ungewiss.

Christian Haub betont, die Bilder gesehen zu haben. Er ist jedoch überzeugt, dass es sich nicht um seinen Bruder handelt. Sein Anwalt kritisiert die unzureichenden Beweise und die mangelnde Transparenz der Staatsanwaltschaft, die nach wie vor keine Originaldaten der Bilder übermittelt hat.

Das mysteriöse Verschwinden von Karl-Erivan Haub und die damit verbundenen Ermittlungen sind noch lange nicht abgeschlossen. Sollte Christian Haub wegen falscher Aussagen verurteilt werden, könnte ihm eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren drohen. Der Ausgang des Verfahrens bleibt ungewiss – doch das Interesse an der Geschichte von Karl-Erivan Haub wird zweifellos weiter zunehmen.