Ölpreis: Ein entscheidendes Thema für die Wirtschaft

Donald Trump hat sich das Ziel gesetzt, den Ölpreis unter 50 Dollar pro Barrel zu drücken. Dies könnte nicht nur die Inflation in den USA senken, sondern auch die Benzinpreise auf ein neues, erschwinglicheres Niveau bringen.

Aktuell liegt der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) bei etwa 68 Dollar. Ein Rückgang auf 50 Dollar wäre für viele US-Ölproduzenten jedoch finanziell problematisch, denn die Produktionskosten liegen häufig weit über diesem Wert.

Der Druck auf Russland

Trumps Strategie zielt darauf ab, die Wirtschaft durch niedrigere Ölpreise anzukurbeln und gleichzeitig den globalen Einfluss von Ländern wie Russland zu verringern. Handelsberater Peter Navarro gab an, dass ein Tankstellenpreis, der um 1 Prozent sinkt, signifikante positive Auswirkungen auf die Kaufkraft der Bürger haben könnte.

Förderung der Wirtschaft

Ein niedriger Ölpreis könnte zahlreiche Industriesektoren, die auf Rohöl angewiesen sind, entlasten. Unternehmen außerhalb des Energiesektors würden profitieren, da sinkende Energiekosten ihre Gewinnmargen erhöhen. Laut Simon Lustenberger, Anlagestratege von ZKB, könnten niedrigere Rohölpreise zu einem Anstieg der Wettbewerbsfähigkeit in vielen Branchen führen.

Autofahrer dürfen hoffen

Für Autofahrer könnte ein langfristiger Ölpreis unter 50 Dollar bedeuten, dass die Benzinpreise ebenfalls sinken. In der Schweiz könnten die Preise an den Tankstellen mit einer gewissen Verzögerung angepasst werden. Lustenberger erklärt, dass Preisanpassungen nach unten langsamer erfolgen als nach oben, oft aufgrund langfristiger Verträge der Tankstellenbetreiber.

Wie viel günstiger wird Benzin?

Eine Preissenkung des Öls um 10 Dollar könnte laut TCS-Experte Erich Schwizer die Benzinpreise um 3 bis 4 Rappen senken. Bei einem Preis von 50 Dollar pro Barrel WTI könnte der durchschnittliche Preis für Benzin auf etwa 1.65 Franken pro Liter fallen, während Diesel bei etwa 1.75 Franken pro Liter liegen könnte. Discount-Tankstellen könnten sogar Preise von 1.50 Franken pro Liter erreichen.

Ein ambitioniertes Ziel

Doch wie realistisch ist Trumps Vorhaben? Obwohl er sich für eine Erhöhung der Bohrungen in US-Küstengewässern einsetzt, ist die Preisgestaltung auf dem Ölmarkt nicht nur von den USA abhängig. Saudi-Arabien und andere OPEC-Länder haben einen erheblichen Einfluss auf die Ölpreise und könnten den Markt durch ihre Produktionsentscheidungen stark beeinflussen.

Ein Problem für die US-Ölindustrie

Trump muss sich zudem der Realität stellen, dass niedrigere Ölpreise die US-Ölindustrie gefährden könnten. Bei Produktionskosten von durchschnittlich 15 Dollar pro Barrel in Russland und höheren Kosten in den USA könnte ein Preis von 50 Dollar viele US-Produzenten finanziell unter Druck setzen. Wie wird sich dieser Wettlauf um die Ölpreise entwickeln? Werden die Amerikaner der nächste große Gewinner in diesem Spiel werden?