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Abschied nach 7 Jahren - Die Ära Tangnes endet mit einem bitteren Rückschlag

2025-03-20

Autor: Nina

Die Zuger Fans hatten bereits eine leise Vorahnung, dass dies das letzte Heimspiel des Norwegers Dan Tangnes sein könnte. Vor dem entscheidenden Viertelfinalspiel ehrten sie ihren Trainer mit einer beeindruckenden Choreografie: „Kam als Niemand, ging als Held“, stand auf einem Spruchband, das mit einem Bild von Tangnes, der den Meisterpokal in die Luft stemmt, illustriert war. Dieses Banner spricht Bände über den Status, den Tangnes in der Stadt am Zugersee erlangt hat.

Als Tangnes im Jahr 2018 verpflichtet wurde, erhielt Sportchef Reto Kläy einige kritische Stimmen zu hören. Immerhin hatte Tangnes in seiner bisherigen Trainerkarriere noch kein einziges Mal eine Playoff-Serie gewonnen. Doch die Kombination aus Zug und Tangnes bewährte sich schnell. In seiner ersten Saison führte Tangnes den EVZ sogleich zum Cup-Sieg und holte den ersten Titel seit 21 Jahren für den Klub. Im selben Jahr scheiterte man erst im Playoff-Finale am SC Bern.

In den Folgejahren wurde Tangnes zur Legende. In der Saison 2020/21 stellte der EVZ in der Regular Season einen Punkterekord auf und sicherte sich den zweiten Meistertitel in der Klubgeschichte. 2022 gelang es Tangnes und seinem Team, das Unmögliche zu vollbringen: Sie drehten die Finalserie gegen die ZSC Lions von 0:3 auf 4:3. Der charismatische Norweger hatte endgültig Heldenstatus am Zugersee erlangt.

Jedoch begann die Magie in den letzten Jahren etwas zu verblassen. In den darauf folgenden zwei Saisons erreichte der EVZ zwar den Halbfinal, wurde jedoch jeweils klar von den späteren Meistern Genf-Servette und ZSC geschlagen. Trotz eines Vertrages bis 2026 gab Tangnes im November 2024 unter Tränen bekannt, dass er Zug verlassen werde, um näher bei seiner Familie zu sein. Sein neuer Einsatzort wird beim schwedischen Klub Rögle Ängelholm sein.

Dass sein Abschied bereits nach dem Playoff-Viertelfinale erfolgt, war für alle überraschend. Tangnes' von Verletzungen gebeutelte Mannschaft war gegen Davos völlig chancenlos. Zu viele Schlüsselspieler waren weit von ihrer Bestform entfernt. Obwohl die Zuger in der Qualifikation mit 173 Toren die beste Offensive stellten, gelang es ihnen in den vier Viertelfinalspielen lediglich, vier Tore zu erzielen.

Intern dürfte man beim EVZ erleichtert sein, dass die Position des Trainers bereits mit dem bisherigen Assistenztrainer Michael Liniger geregelt ist. Nach der peinlichen 0:4-Niederlage gegen Davos wären Trainer-Diskussionen unvermeidlich gewesen. Die Frage, ob der erfolgreichste Coach des Klubs ins Abseits geschoben werden sollte, bleibt nun dem Klub erspart. Letztendlich geht eine Ära zu Ende, doch die Erinnerungen und Erfolge unter Tangnes werden wohl immer in der Geschichte des EVZ verankert bleiben.