Ein stechender Käsegeruch empfängt die Gäste, die am Samstag das Hallenstadion betreten. Kurz vor dem Start von Göläs mit Spannung erwartetem Jubiläumskonzert drängen sich die Fans an den Essensständen, um sich mit Raclette, Steak-Burgern und Käseplätzli zu stärken. Gölä, bürgerlich Marco Pfeuti, hat das Stadion erneut ausverkauft, ein Kunststück, das er bereits mehrfach geschafft hat.

Ursprünglich plante der 56-jährige Künstler, seine 25-jährige Bühnenpräsenz mit einem dreitägigen Open-Air-Festival in Buochs zu feiern. Doch nachdem nicht genügend Tickets verkauft wurden, musste das Event abgesagt werden – ein finanzieller Verlust von über einer halben Million Franken. Der Umstieg auf ein Konzert im Hallenstadion war die logische Konsequenz, und die 10.000 Tickets für Samstag waren innerhalb einer Woche ausverkauft. Ein Zusatzkonzert für Sonntag folgte, wo noch Karten erhältlich sind.

Gölä hat sich eine treue und vielfältige Fangemeinde aufgebaut. Während er in einem Interview einst von der Diversität seiner Zuhörer schwärmte – von jungen und alten Fans bis hin zu verschiedenen Kulturen – ist beim Konzert eine andere Realität sichtbar. Die Fans zeigen sich vor allem adrett, mit modernen Frisuren und modischen Outfits. Der überwiegende Teil der Besucher scheint aus dem deutschsprachigen Raum der Schweiz zu stammen.

Einige Fans äußern, dass sie Gölä besonders wegen seiner Authentizität und Bodenständigkeit schätzen. Er bleibt trotz seines Erfolgs mit den Füßen auf dem Boden, arbeitet noch immer mit seinen Händen und hat das Bild des klassischen „Büetzers“ in der Gesellschaft verinnerlicht. Eine Immobilienverwalterin kommentierte, dass Gölä, obwohl er die Sozialpolitik oft kritisch sieht und Verbindungen zur SVP hat, durch seine Musik und seine Persönlichkeit überzeugt.

Das Konzert zeigt, dass Gölä bewusst auf politische Aussagen verzichtet, insbesondere nach einigen umstrittenen Äußerungen in der Vergangenheit. Stattdessen konzentriert er sich auf seine musikalische Reise, blickt auf Videos seiner früheren Auftritte zurück und teilt Anekdoten über seine Anfänge, wobei er stolz feststellt, dass sein Debütalbum „Uf u dervo“ das meistverkaufte Mundartalbum der Schweiz bleibt.

Die Fans sind begeistert, als Gölä Klassiker wie „Keini Träne meh“, „Büetzer“ und „Uf u dervo“ spielt – Stücke, die auch nach über 25 Jahren noch für Gänsehautmomente sorgen. Klar sind die meisten im Stadion textsicher und singen lautstark mit. Die Show zieht sich über zweieinhalb Stunden, in denen Gölä auch weniger bekannte Stücke einfließen lässt. Pyrotechnische Effekte sorgen für zusätzliche Atmosphäre und lassen die Herzen der Fans höherschlagen.

Gölä, der als einer der erfolgreichsten Künstler der Schweiz gilt, sendet beim Abschluss seiner Show eine ehrliche Botschaft an seine Fans: "Dr sit geili Sieche, i liebenech!" Die Freude und die Liebe zwischen Künstler und Publikum sind wahrlich spürbar, und der Abend im Hallenstadion bleibt unvergesslich.