Japan: "Schwarze Witwe" Chisako Kakehi verstorben im Gefängnis
2024-12-27
Autor: Noah
Die 78-jährige Chisako Kakehi, die als "Schwarze Witwe" bekannt ist, ist im Gefängnis von Osaka an einer Krankheit verstorben. Ihr Tod wurde am Donnerstag in einem Krankenhaus bestätigt, nachdem sie in ihrer Zelle gefunden wurde. Ein Sprecher des Justizministeriums erklärte, dass die Todesursache noch nicht abschließend geklärt ist.
Kakehi wurde 2017 wegen Mordes an drei Männern, darunter ihrem eigenen Ehemann, verurteilt. Sie tötete ihre Opfer mithilfe von Zyanid, um Zugriff auf deren Vermögen zu erhalten. Es wird berichtet, dass sie in den letzten zehn Jahren ihrer aktiven Zeit als "Witwe" umgerechnet etwa 8,9 Millionen Franken ergaunert hat, indem sie gezielt nach wohlhabenden, kinderlosen Männern suchte. Einige ihrer Partner lernte sie über ein Datingportal kennen, wobei sie diese oft um ihre Lebensversicherungen brachte.
Der Fall sorgte in Japan für erhebliches Aufsehen und wurde von den Medien als besonders grausam dargestellt. Kakehi wurde als "Schwarze Witwe" bezeichnet, eine Referenz auf das Spinnenverhalten, bei dem das Weibchen das Männchen nach der Paarung auffrisst. Der Prozess erregte nationale Aufmerksamkeit, und die schockierenden Details ihrer Taten wurden ein heiß diskutiertes Thema.
Zuvor hatte Kakehi während ihrer Festnahme ihre Unschuld beteuert. Doch bei einem überraschenden Geständnis im Gericht erklärte sie, ihren vierten Ehemann getötet zu haben, weil dieser anderen Frauen Geld gab, ihr aber nicht. Dies führte zur Erhöhung ihrer Strafe und verstärkte die negative Wahrnehmung, die sie in der Öffentlichkeit hatte.
Es ist zu beachten, dass Japan neben den USA eines der wenigen industriell entwickelten Länder ist, das weiterhin die Todesstrafe praktiziert. Trotz internationaler Proteste unterstützen viele Japaner die Todesstrafe, und die oft jahrelange Isolation von Todeskandidaten während der Wartezeit auf die Hinrichtung wird von Menschenrechtsorganisationen stark kritisiert.
Kakehis Tod wirft nicht nur Fragen zu ihrem Leben und ihren Verbrechen auf, sondern auch zu den Auswirkungen des japanischen Rechtssystems auf die Todeskandidaten. Bleibt abzuwarten, welche Diskussionen und Veränderungen dieser Fall künftig anstoßen wird.