Darum geht es

Jamie Oliver hat sein Kinderbuch «Billy and the Epic Escape» weltweit zurückgezogen.

Indigene Gruppen in Australien kritisieren stereotype Darstellungen im Buch und fordern eine Neubewertung des Inhalts.

Ein Kapitel über ein entführtes indigenes Mädchen sorgt für erheblichen Aufruhr.

Der britische Starkoch Jamie Oliver, bekannt für seine Leidenschaft für gutes Essen und gesunde Ernährung, hat sich gezwungen gesehen, sein Kinderbuch «Billy and the Epic Escape» zurückzuziehen, nachdem es von First-Nations-Gruppen scharf kritisiert wurde. Diese werfen ihm vor, stereotype Darstellungen indigener Australier zu verbreiten und historische, schmerzhafte Themen zu verharmlosen.

Besonders problematische Inhalte

Die Handlung des Buches spielt hauptsächlich in England, umfasst jedoch auch Szenen in Australien. Im besagten Kapitel, das den Titel «To Steal a Child» trägt, wird ein indigenes Mädchen aus einer Pflegefamilie entführt. Diese Darstellung hat in den indigenen Gemeinschaften Australiens Empörung ausgelöst. Ein Kollektiv indigener Schriftsteller von den Torres-Strait-Inseln beschrieb das Werk als «respektlos» und warnte vor der «Auslöschung, Verharmlosung und stereotypen Darstellung» der First-Nations-Völker und ihrer Erfahrungen.

Jamie Olivers Entschuldigung

Die Geschichte über die Entführung rührt an das leidvolle Kapitel der «Gestohlenen Generationen», bei dem zehntausende Aborigines und Torres-Strait-Insulaner im Namen einer australischen Regierungspolitik von ihren Familien getrennt wurden. Oliver, der sich derzeit in Australien aufhält, um sein neues Kochbuch zu promoten, äußerte sich betroffen über die Beleidigungen, die er den indigenen Communities zugefügt hat, und bot offen seine «aufrichtige Entschuldigung» an. „Es war nie meine Absicht, dieses tiefgründige und schmerzhafte Thema falsch zu interpretieren“, erklärte er und kündigte das Ende des Buchverkaufs an.

Schockierende Verfehlungen

Laut Berichten wurden im Buch zudem mehrere indigene Begriffe missbräuchlich verwendet. Der Verlag Penguin Random House UK räumte ein, dass sie in diesem Fall ihre Veröffentlichungsstandards nicht eingehalten hätten.

Beliebte Medienpersönlichkeit

Jamie Oliver ist nicht nur für seine Kochkunst bekannt geworden, sondern auch für seine zahlreichen Medienauftritte seit seinem Durchbruch mit der Show «The Naked Chef» im Jahr 1999. Er hat umfangreiche Projekte initiiert, die sich für gesundheitliche Aufklärung und eine bessere Ernährungsweise einsetzen. Mit über elf Millionen Followern auf Instagram hat er eine riesige Plattform, um sowohl seine kulinarischen Ideen als auch gesellschaftliche Themen wie jene, die die indigene Bevölkerung Australiens betreffen, zu adressieren.

Wie siehst du das?

Sollte Jamie Oliver seine Botschaften überdenken? Helfen dir solche Geschichten, die eigenen Ansichten über kulturelle Sensibilität zu schärfen?