
Iouri Podladtchikov trotzt Kreuzbandriss: «Ich bin nicht verletzt!»
2025-03-15
Autor: Sofia
Iouri Podladtchikov, der Snowboard-Olympiasieger von 2014, bleibt optimistisch und verkündet trotz eines gerissenen Kreuzbandes: «Ich bin nicht verletzt!»
Der talentierte Athlet muss jedoch auf die bevorstehenden Weltmeisterschaften im Engadin verzichten, die Mitte nächster Woche rund um St. Moritz stattfinden werden. In der Schweiz wäre seine Teilnahme ein Highlight für die Fans gewesen, insbesondere nach seinem erfolgreichen Comeback im Weltcup, wo er sich in Laax den siebten Platz im Halbfinale sicherte und in Calgary den sechsten Platz erreichte.
Jedoch ist Podladtchikovs Verzicht nicht ausschließlich auf gesundheitliche Gründe zurückzuführen. „Ich hätte auch ohne Verletzung nicht teilgenommen“, erklärt der 36-Jährige und fährt fort: „Die WM war von Anfang an kein großes Thema für mich. Mein Ziel ist Olympia, und darauf bereite ich mich vor. Um bei einer WM wirklich konkurrenzfähig zu sein, reicht es nicht, einfach nur mitzufahren. Ich bin noch nicht ausreichend vorbereitet.“
„Gerissenes Kreuzband, aber kein Patient“ – so beschreibt Podladtchikov seine Lage. Während eines Trainings stürzte er zwar, aber anstatt ernsthafte Verletzungen zu empfinden, führte er weiterhin seine Trainingseinheiten durch und erreichte die Qualifikation in Calgary. Nur nach einem starken Schmerz im Knie ließ er eine MRT-Untersuchung durchführen, die einen Muskelkapselriss und den Kreuzbandriss bestätigte.
Die Unsicherheit über die Frische des Kreuzbandrisses bleibt für Podladtchikov bestehen. Mehrere Experten konnten nicht klären, ob die Verletzung neu oder bereits länger vorhanden ist. Er selbst vermutet, dass er möglicherweise bereits beim Freizeitsport mit einem gerissenen Kreuzband unterwegs war. „Im Moment fühle ich mich gut und trainiere regelmäßig. Ich plane, bald wieder voll einsatzbereit zu sein, vorausgesetzt, die Heilung schreitet gut voran“, so Podladtchikov.
Eine Operation steht noch zur Diskussion, ist aber nicht die bevorzugte Lösung. Stattdessen konzentriert er sich auf den Aufbau seiner Fitness. „Ich trainiere zur Zeit eher hobbymäßig, aber ich bin zuversichtlich, dass ich bald wieder auf höchstem Niveau fahren kann“, sagt er.
Obwohl er kurzzeitig überlegte, seine Olympiaträume aufzugeben, hat sich Podladtchikov entschieden, weiterzumachen. „Ich musste mir diese Option geben und danach herausfinden, dass ich mein Projekt Olympia fortsetzen möchte“, sagt er entschlossen. Mit dem Ziel, bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Norditalien sein Meisterwerk zu vollenden, will Podladtchikov den besten Lauf seines Lebens zeigen. Dabei interessiert ihn nicht das Endergebnis, sondern vielmehr die Ausführung seiner Tricks, die er aufgrund vergangener Verletzungen nicht präsentieren konnte.
In einem offenen Gespräch äußert Podladtchikov auch seine Gedanken zum Missverständnis der Öffentlichkeit über seine Karriere. „Viele glauben, ich sei immer noch ein Profisportler. Aber ich führe mein Leben jetzt wie vor meiner Rückkehr. Wenn alles gut läuft, werde ich nächstes Jahr an den Olympischen Spielen teilnehmen – möglicherweise sogar ohne Sponsoren.“ Mit der Überzeugung, bald wieder große Tricks in der Halfpipe trainieren zu können, plant er Ende April ein weiteres Trainingslager zur Vorbereitung auf die Spiele. Der Traum von einem perfekten Lauf auf der größten Bühne bleibt für Iouri Podladtchikov lebendig.