
Aufruhr um Rennanzüge: Österreich will Swiss-Ski ausbremsen – «Als Schweizer wäre ich auch dagegen»
2025-03-10
Autor: Simon
Im Ski-Weltcup sind die Forderungen nach mehr Sicherheit und einheitlichen, langsameren Rennanzügen laut geworden. Der österreichische Ski-Verband fordert eine Regeländerung, während Swiss-Ski vehement widerspricht.
Die Überlegenheit der Schweizer Männer im Weltcup ist in dieser Saison unverkennbar. Von bislang 14 möglichen Siegen gehen 9 auf das Konto von Swiss-Ski. Im Super-G von Kvitfjell am vergangenen Sonntag – dem 15. Speed-Rennen der Saison – schaffte es jedoch erstmals kein Schweizer auf das Podest.
Die Konkurrenz, insbesondere der österreichische Verband, drängt darauf, die scheinbar unaufhaltsame Siegesserie der Eidgenossen zu brechen. Dabei geht es nicht nur um die sportliche Konkurrenz, sondern auch um Sicherheit. Die Vorschläge, die zur Diskussion stehen, beinhalten die Einführung von einheitlichen und weniger schnellen Rennanzügen, um das Tempo und damit das Risiko bei Stürzen und Verletzungen zu reduzieren.
Die Idee zentralisierter Rennanzüge
„Wir unterstützen alles, was unseren Sport sicherer macht. Wir glauben, dass durch dickere Anzüge das Tempo um 5 Kilometer pro Stunde gesenkt werden könnte“, wird der österreichische Alpin-Direktor Herbert Mandl zitiert. Der frühere Hahnenkamm-Sieger und heutige ORF-Experte Hans Knauss stimmt ihm zu: „Wir müssen alles daran setzen, die Verletzungsraten im Skisport zu senken. Einheitliche, langsamere Rennanzüge könnten dabei ein erster Schritt in die richtige Richtung sein.“
Allerdings wird die Argumentation von Swiss-Ski entschieden zurückgewiesen. CEO Walter Reusser erklärt: „Langsamere Anzüge werden die Sicherheit im Skisport nicht verbessern. Wenn die Athleten wegen der Anzüge langsamer sind, können sie in den Kurven schneller werden.“ Er ist der Meinung, dass die FIS sich auf eine bessere Pistenpräparation konzentrieren sollte, um schwere Verletzungen zu reduzieren.
Reusser stößt bei Knauss auf wenig Verständnis: „Wenn ich Schweizer wäre, würde ich mich auch gegen einheitliche Rennanzüge aussprechen, schließlich sind sie in diesem Bereich die Besten“, sagt der 54-Jährige. Er hebt hervor, dass die Überlegenheit der Schweizer besonders in Hochgeschwindigkeitspassagen auffällt und verweist auf die aerodynamischen Eigenschaften ihrer Anzüge.
Das Thema wird sicherlich weiterhin heiß diskutiert, insbesondere mit Blick auf den bevorstehenden FIS-Kongress in Portugal im Mai, wo die endgültigen Entscheidungen getroffen werden könnten. Skisportfans und Athleten rund um den Globus werden gespannt verfolgen, wie dieser Wettbewerb sich weiter entfaltet!