Haben Sie sich nach den Feiertagen schon gefragt, wo Ihr geliebter Hund oder Ihre süße Katze gerade steckt? Wenn Sie den Blick auf Ihr Smartphone richten können, gehören Sie vielleicht zu den vielen Besitzern, die ihren Haustieren einen GPS-Tracker am Halsband angelegt haben. Diese praktischen Geräte ermöglichen es, Fiffi oder Mimi ganz bequem per App zu orten.

Der Marktführer Tractive erzielt mit seinen GPS-Trackern und den dazugehörigen Abonnements jährlich Umsätze von rund 100 Millionen Euro. Diese Tracker bieten nicht nur die Möglichkeit zur Standortbestimmung, sondern liefern auch wertvolle Gesundheitsdaten. Einige Modelle überwachen beispielsweise die Schrittzahl und die Schlafphasen Ihres Tieres - eine Funktion, die für gesundheitsbewusste Tierhalter von großem Interesse ist.

Darüber hinaus gibt es smarte Futternäpfe, die sich über Chip-Erkennung nur für das registrierte Tier öffnen, oder sogar fernsteuerbare Modelle. Doch sind diese technischen Spielereien wirklich notwendig? Ich habe diese Fragen zwei Fachfrauen gestellt: einer Verhaltenstherapeutin für Haustiere und einer renommierten Expertin für Hundekognition.

Für die Hundetrainerin Janey May aus Gstadt am Chiemsee spielen Gadgets eine bedeutende Rolle in der Erziehung ihrer Kunden. In einer kürzlich veröffentlichten Podcast-Folge hat sie das Thema intensiv besprochen. Sie sieht den GPS-Tracker als besonders nützlich an, vor allem für Hunde, die Angst vor lauten Geräuschen haben und dazu neigen, wegzulaufen, insbesondere während der Silvesterfeierlichkeiten.

Die Forscherin Juliane Kaminski von der University of Portsmouth in England weist jedoch auf einen anderen Aspekt hin: Der Technik-Hype führt dazu, dass Hunde immer menschlicher behandelt werden. Neueste Entwicklungen wie „Talking Buttons“, die es Hunden ermöglichen sollen, ihre Wünsche und Gefühle verbal auszudrücken, sind umstritten. Nach Meinung von Kaminski erfordert es viel Training, bis ein Hund mit solchen Geräten umgehen kann, und selbst dann kann das Drücken der Knöpfe nicht unbedingt als echtes Sprechen gewertet werden.

Experten warnen davor, dass unrealistische Erwartungen an die Fähigkeiten der Tiere dazu führen können, dass ihre eigentlichen Bedürfnisse aus den Augen verloren werden. Es ist wichtig, eine Balance zwischen der Nutzung von Technologie und dem echten Verständnis der Verhaltensweisen und Bedürfnisse unserer Haustiere zu finden.

Starten Sie das neue Jahr mit einem bewussteren Umgang mit den Gadgets für Ihre Haustiere und schenken Sie ihnen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen!

Ein frohes und glückliches neues Jahr für Sie und Ihre tierischen Gefährten!