Welt

In diesen Ländern wohnen keine Schweizerinnen und Schweizer

2025-04-05

Autor: Alina

Schweizerinnen und Schweizer – bekannt für ihre Neigung zur Auswanderung? Tatsächlich haben sich Schweizer Staatsbürger in beeindruckenden 192 von 197 Ländern weltweit niedergelassen. Nur in fünf Nationen leben momentan keine Auslandschweizer. Diese Zahlen stammen aus den neuesten Daten des Bundesamts für Statistik (BFS).

Die Auswanderungswelle nimmt zu: Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der im Ausland lebenden Schweizerinnen und Schweizer um 13'300 Personen zugenommen, was einem Anstieg von 1.6 Prozent entspricht.

Wo die Schweiz nie Fuß gefasst hat

Besonders bemerkenswert ist, dass seit Beginn der Datenerfassung vor 31 Jahren in nur einem einzigen Land nie Auslandschweizer ansässig waren: im kleinen Inselstaat Nauru, der nordöstlich von Australien liegt.

Mit nur 21 Quadratkilometern ist Nauru der drittkleinste Staat der Welt. In den 1970er Jahren war die Insel aufgrund des Verkaufs von Phosphat eines der reichsten Länder der Welt. Heute hingegen sind die Phosphatvorkommen erschöpft, und Nauru gehört zu den ärmsten Ländern der Welt.

Ein weiteres Land ohne Schweizer

Auf Tuvalu, ebenfalls ein Inselstaat im Pazifischen Ozean mit rund 10'000 Einwohnern, lebt seit 2003 keine Schweizerin oder kein Schweizer mehr.

In Turkmenistan ist seit 2016 kein Schweizer Bürger mehr registriert. Dieses Land grenzt an das Kaspische Meer sowie an Iran, Afghanistan, Usbekistan und Kasachstan. Einmal lebten bis zu acht Schweizer Staatsbürger in dieser autoritären Republik, die bekannt für ihre Erdgasvorkommen ist.

Pandemie als Grund für Abwanderung

Vor der Covid-Pandemie 2020 waren auf den Marshallinseln, auf Palau und in Nordkorea nur sehr wenige Schweizer bei den zuständigen Vertretungen gemeldet. Tatsächlich lebten bis 2020 nie mehr als zwei Auslandschweizer auf den Marshallinseln, die ungefähr zwischen Hawaii und den Philippinen im Pazifik liegen. Seit 2021 sind keine Schweizer mehr dorthin zurückgekehrt.

Auf Palau wurde jedoch 2023 wieder eine Schweizerin oder ein Schweizer registriert.

Der Rückzug aus Nordkorea

In Nordkorea fehlen seit 2022 alle Schweizer Staatsangehörigen in der Statistik. Über viele Jahre hinweg waren stets einige Schweizer Bürger im totalitären Staat gemeldet. Die Schweiz hatte seit 1995 humanitäre Hilfe in der Demokratischen Volksrepublik Korea geleistet, angefangen mit der Unterstützung bei der schweren Hungersnot in den 1990er Jahren.

Jedoch wurde die gesamte Projektarbeit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) eingestellt, als Nordkorea seine Grenzen während der Pandemie schloss. Die Schließung des Kooperationsbüros in Pjöngjang führte letztendlich zur endgültigen Abwanderung der Schweizer.

Einzigartige Präsenz in Mikronesien

Ein faszinierender Fakt ist, dass derzeit genau ein Schweizer Bürger in den Föderierten Staaten von Mikronesien lebt. Über diesen einzigen Auslandsschweizer auf Yap, einer von vier Inseln im westlichen Pazifik, wurde bereits mehrfach berichtet. Fredy Gull lebt dort seit über zwanzig Jahren und ist ein bekannter Braumeister. Obwohl er 12'951 Kilometer von der Schweiz entfernt ist, hat der 79-Jährige einen ausgezeichneten Kontakt zu seiner Heimat und verkörpert das typische Bild des neugierigen und abenteuerlustigen Schweizer Emigranten.