Gesundheit

ILD bei rheumatoider Arthritis: CT-Untersuchung zwingend erforderlich!

2025-04-17

Autor: Louis

Risikogruppe rasch identifizieren!

Etwa 10% der Patientinnen und Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung interstitielle Lungenerkrankungen (ILD). Dies wirft die dringende Frage eines gezielten Screenings auf. Dozent Lang von der Universitätsklinik für Innere Medizin 4 – Pneumologie in Linz betont: „Die betroffene Personengruppe ist klar definiert, weshalb es wichtig ist, effektive Screening-Strategien zu entwickeln.“

Interdisziplinäres Vorgehen zur Früherkennung

Im Rahmen des österreichischen Konsenses zur ILD-Früherkennung bei RA wurde ein Delphi-Algorithmus erstellt. Laut Dozent Lang sollten Patient*innen regelmäßig über mögliche Symptome aufgeklärt und klinisch untersucht werden. Besonders wichtig ist, dass Rheumatologen Patient*innen mit einem erhöhten ILD-Risiko gezielt aufklären und im Zweifelsfall eine Computertomographie (CT) anordnen.

Risikofaktoren unter der Lupe

Zu den bekannten Risikofaktoren für ILD bei RA zählen unter anderem: Rauchen, Seropositivität, hohe Krankheit Aktivität, männliches Geschlecht, familiäre Vorbelastung und das Alter. Lang weist darauf hin, dass unklar bleibt, wie diese Faktoren gewichtet werden sollten: „Wir wissen nicht, ob das Vorhandensein eines einzelnen Faktors problematischer ist als das Zusammenspiel mehrerer oder welcher Prädiktor tatsächlich der stärkste ist.“

Empfehlungen für das Screening von RA-Patienten

Die Screening-Empfehlungen für RA-Patienten sind klar: Ein Lungenfunktionstest (PFT) ist besser als nur eine Anamnese, eine hochauflösende Computertomographie (HRCT) übertrifft beides. Dozent Lang rät: „Am besten kombinieren wir beide Methoden!“ Eine Lungenbiopsie hingegen wird nicht empfohlen.

Lungenkrebs-Screening als Chance?

In den letzten Jahren wurde das Für und Wider eines Lungenkrebs-Screenings ausführlich diskutiert. Dieses Thema ist nicht nur im Hinblick auf Lungenkrebs von Bedeutung, sondern auch für die frühzeitige Erkennung von Lungenfibrose. Studien zeigen, dass regelmäßige CT-Untersuchungen die Sterberate bei Lungenkrebs signifikant senken können.

Interstitielle Lungenausfälle unter dem Mikroskop

Eine Teilkohorte aus dem NLST-Trial zeigte, dass bei fast 10% der Teilnehmer interstitielle Auffälligkeiten auftraten. Diese „Interstitial Lung Abnormalities“ (ILAs) könnten ein erhöhtes Risiko für die Gesamtmortalität bedeuten, wie Lang anmerkt. Die Gefahr schwerwiegender Atemwegserkrankungen, insbesondere einer Lungenfibrose, könnte mit einer höheren Sterberate korrelieren.

Zukunftsausblicke und laufende Forschungsinitiativen

Die Definition der ILAs durch die Fleischner Society und die fortlaufenden Forschungsanstrengungen zur Risikobewertung von Progression sind vielversprechend. Besonders ältere Männer mit Raucheranamnese sind gefährdet und benötigen eventuell ein vermehrtes Monitoring. Die Schaffung eines strukturierten Ansatzes sowohl im Rheuma-Management als auch im Lungenkrebs-Screening bleibt ein zentrales Anliegen.

Dozent Lang schließt mit der Aufforderung: „Seien Sie aufmerksam und bewerten Sie individuell das Risiko Ihrer Patient*innen.“