Unterhaltung

Ikkimel in Berlin: Der Ruhebereich für Neurodivergente – Ein neues Erlebnis

2025-03-31

Autor: Lara

Ikkimel hat in der deutschen Musikszene einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auf ihrem Konzert in Berlin war sie nicht nur die provokante Rap-Prinzessin, sondern auch eine Pionierin in der Integration von Menschen, die mit Neurodivergenz leben. Ihr "Ruhebereich" bietet eine Oase der Stille und Sicherheit für Schwangere und neurodivergente Personen.

Mit einer langen Warteschlange am Eingang, die den Nervenkitzel des Events noch verstärkte, fühlte ich mich zunächst überfordert und von der Menschenmasse erdrückt. Die Tickets hatten wir vor Monaten gesichert, die Vorfreude auf das Konzert kämpfte gegen die Angst, die mit so vielen Menschen verbunden ist. Doch beim Betreten der Columbiahalle versprach der Ruhebereich Relief und eine neue Erfahrung.

Im ersten Stock angekommen, bemerkte ich gleich die positive Atmosphäre. Der ruhige Raum, abgetrennt von der lärmenden Menge, machte es mir möglich, mich zu entspannen. Hier konnte ich die Bühne sehen und die gleichmäßig pulsierenden Klänge der Musik genießen. Mein Herzklopfen ließ schnell nach, und ich musste keine Angst vor einer Panikattacke haben, während ich anderen zusah, wie sie ihre Freude am Konzerterlebnis auslebten.

Ikkimel selbst hat bei ihrem Auftritt auch Zeichen gesetzt. Sie sprach offen über das Thema mentale Gesundheit und verwies charmant auf den Ruhebereich. Es wurde schnell klar, dass viele Menschen in diesem Raum ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Neurodivergene Menschen, wie etwa mit ADHS oder Autismus, finden oft herausfordernde Situationen in sozialen Umfeldern. Doch an diesem Abend wurde nicht nur gerockt, sondern auch Verständnis und Unterstützung geboten.

Besonders berührend war der Moment, als Ikkimel eine Pause einlegte, um auf eine Person hinzuweisen, die im Publikum eine Panikattacke erlitten hatte. Das Publikum wurde aufgefordert, Rücksicht zu nehmen, und die Verbundenheit im Ruhebereich war spürbar. Diese Sensibilität ermutigt, sich auch in Zukunft für diese wichtigen Rückzugsorte auf Konzerten einzusetzen.

Die Reaktion des Publikums war überwältigend. An einem Ort, der normalerweise mit Chaos und Lärm verbunden ist, konnte ich zusammen mit anderen im Ruhebereich mitschreien, lachen und die Musik auf eine für mich neue Art und Weise erleben. Jede Zeile Ikkimels, jede Zeile ihres mitreißenden Rap schien durch den Raum zu fließen und uns in einen euphorischen Zustand zu versetzen.

Abschließend kann ich sagen, dass das Erlebnis des Ikkimel-Konzerts in Berlin nicht nur inspirierend war, sondern durch den speziellen Ruhebereich auch eine wichtige Botschaft vermittelte: Die Anerkennung von Neurodivergenz und die Schaffung von inklusiven Räumen sind entscheidend, um diese außergewöhnlichen Erlebnisse für alle zugänglich zu machen. Ich hoffe sehr, dass viele weitere Künstler:innen diesem Beispiel folgen und ähnlich einfühlsame Konzepte umsetzen werden.