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«Ich habe keine Angst»: Schweizer erlebt Raketenhagel in Israel und die bittere Realität vor Ort

2024-09-24

Ein Schweizer News-Scout befindet sich zurzeit im Krisengebiet Israel, wo er aus erster Hand von den ständigen Raketenangriffen aus dem Libanon berichtet. Er gerade in Zichron, einer Stadt südlich von Haifa, wo seine Frau und Tochter leben. Seit über zehn Jahren pendelt er zwischen der Schweiz und Israel, jedoch hat der anhaltende Konflikt seine Reisen einschränkt.

In Zichron beschreibt er die Lage als relativ ruhig, doch äußert er seine fassbare Besorgnis über die zunehmende Unsicherheit in der Region. "Ich habe keine Angst, aber man merkt die Anspannung", sagt er. Die Schüler in der Umgebung seien wieder im Homeschooling, und der Unterricht findet über Zoom statt. Der Mangel an Lehrern, die größtenteils in den Militärdienst eingezogen wurden, verstärkt die ohnehin angespannte Situation. Er bemerkt zudem das Fehlen von Männern in der Öffentlichkeit, da sie meist im Militärdienst sind. Frauen tragen zwar einen wichtigen Anteil an den Streitkräften, aber der sichtbare Mangel an Männern ist spürbar.

Die Straßen in Zichron sind manchmal völlig leer, vor allem wenn es Warnungen vor Raketenangriffen gibt. "Meine Frau bemerkte, dass sie ganz allein auf der Straße war", berichtet der News-Scout. In jedem Haus gibt es Bunker, die die Menschen im Notfall schützen sollen. "Das Leben hier ist durch die ständige Bedrohung verändert worden. Wir sind alle dazu angehalten, zu Hause zu bleiben", sagt er weiter.

Der Iron Dome, das israelische Raketenabwehrsystem, kann zwar viele der Raketen abfangen, doch werden nicht alle Angriffe aktiv abgewehrt, insbesondere wenn sie kein Risiko für bewohnte Gebiete darstellen. "Es ist immer sicherer, drinnen zu bleiben, denn man weiß nie, wann und wo ein Einschlag erfolgen könnte", betont er.

Trotz seiner relativen Gelassenheit spüren die Menschen in der Region die Belastung der Situation. So erzählt er von einer Tochter seiner Frau, die im Norden lebte und seit dem 8. Oktober, dem Tag nach dem Massaker der Hamas, nicht mehr in ihr Zuhause zurückkehren kann. "Der Norden ist effektiv evakuiert, niemand wohnt mehr dort", berichtet er weiter. Die meisten Flüchlinge wurden in Hotels untergebracht, und der Tourismus, der einst blühte, ist faktisch zum Erliegen gekommen.

Er schließt mit den Worten: "Es fühlt sich an wie die Ruhe vor dem Sturm. Die Israelis versammeln sich, alle sind in Alarmbereitschaft. Es ist eine unerträgliche Situation, die wir hoffen, dass sie bald ein Ende findet." Seine Berichte aus der Region zeigen, dass die Hoffnung auf Frieden inmitten von Chaos und Verzweiflung stark bleibt.