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„Ich habe Angst, ausgewiesen zu werden“ – Die schockierende Realität für Millionen von Migranten in den USA

2024-11-11

Autor: Gabriel

In den USA leben schätzungsweise elf Millionen Migranten ohne Papiere, und die Angst vor Ausweisung ist überwältigend. Mit Donald Trump, dem früheren und kommenden Präsidenten, der plant, rigoros gegen Migranten ohne Papiere vorzugehen, fühlen sich viele unsicher und bedroht.

Ángel Palazuelos, ein 22-jähriger Mexikaner, der als Kind in die USA kam, hat seit Trumps Wahlsieg nur wenig Schlaf gefunden. „Ich habe Angst, ausgewiesen zu werden“, gesteht der Absolvent der Biomedizin-Technik, der ohne Aufenthaltspapiere lebt. Trumps Versprechen, am ersten Tag seiner Amtszeit die größte Massenabschiebung in der Geschichte der USA zu initiieren, lässt Palazuelos um seine Zukunft bangen.

Trump setzt Migranten als Sündenböcke für soziale Probleme in den USA ein und hat während seines Wahlkampfes rassistische Äußerungen getätigt, die das Bild von Migranten als Bedrohung verstärken. Palazuelos beschreibt die Schockwirkung von Trumps Sieg: „Ich fürchte, alles zu verlieren, wofür ich so hart gearbeitet habe.“

Die Gruppe der „Dreamers“, zu der auch Palazuelos gehört, umfasst Migranten, die als Minderjährige in die USA kamen und deren Aufenthalt oft von den Behörden geduldet wird, jedoch ohne einen klaren Weg zur Einbürgerung. Palazuelos fragt sich, ob auch Menschen wie er von Trumps Massenabschiebungen betroffen sein würden: „Schließt das auch diejenigen ein, die so jung hierher gekommen sind?“

Besondere Sorgen machen ihm auch gesetzliche Entwicklungen in Arizona. Ein neu verabschiedetes Gesetz könnte der Polizei erlauben, Personen aufgrund des Verdachts des illegalen Aufenthalts festzunehmen. Dies könnte zu einer Zunahme von „racial profiling“ führen, bei dem Menschen aufgrund ihres Aussehens als verdächtig gelten. Palazuelos fragt sich: „Was macht einen verdächtig, illegal zu sein?“ – und befürchtet, als „Dreamer“ ins Visier der Polizei zu geraten.

Wie genau Trump die Massenabschiebungen umsetzen will, bleibt ungewiss. In seiner ersten Amtszeit erntete er massiven Widerstand von lokalen Behörden und Gerichten, die eine drastische Zunahme von Festnahmen und Ausweisungen nicht zuließen.

Josés Patiño, ein weiterer „Dreamer“ aus Mexiko, sieht in Trumps Sieg nicht nur einen Schock, sondern auch einen persönlichen Affront. „Es ist frustrierend und verletzend, dass man für die Anerkennung nicht mehr tun muss, als die Regeln zu befolgen, zu arbeiten und Steuern zu zahlen.“ Patiño arbeitet in Arizona bei der Organisation Aliento, die sich für die Rechte von Migranten einsetzt. Er überlegt ernsthaft, in andere Bundesstaaten wie Kalifornien oder Colorado zu ziehen, in der Hoffnung, dort besser vor der Bundesbehörde geschützt zu sein.

Die Schicksale von Palazuelos und Patiño sind nur zwei von Millionen von Geschichten, die alle von der Unsicherheit und Angst geprägt sind, die Einwanderer ohne Papiere in den USA erleben. Die Zukunft bleibt ungewiss, während die politischen Strukturen sich weiterentwickeln und die Gefahr von Diskriminierung und Ausweisung besteht.