In einer bemerkenswerten Initiative werden mehr als 20 Unternehmen aus der Robotikbranche ihre humanoiden Roboter für einen Halbmarathon in Peking ins Rennen schicken. Diese spektakuläre Veranstaltung findet im April 2024 statt und wird in Zusammenarbeit mit der Beijing Economic-Technological Development Area organisiert. Über 12.000 menschliche Läufer werden sich mit den Robotern messen und einen faszinierenden Wettkampf schaffen.

Die humanoiden Roboter müssen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen: Sie müssen eine menschenähnliche Form besitzen und mit zwei mechanischen Beinen ausgestattet sein, um aufrecht laufen zu können. Beräumte Roboter und vierbeinige Roboterhunde sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Außerdem müssen sie eine Größe zwischen 49 und 198 cm haben, wobei die Beinlänge mindestens 45 cm betragen muss. Dies könnte einige Designs von kleineren humanoiden Robotern ausschließen.

Interessanterweise sind die Roboter nicht zwingend vollständig autonom. Sie können während des Wettbewerbs von Operators ferngesteuert werden, was die Anzahl an Teilnehmern erhöhen dürfte, da wirklich autonome humanoide Roboter noch relativ selten anzutreffen sind.

Ein zentrales Thema bei diesem Halbmarathon wird die Energieversorgung der Roboter sein. Das Laufen über die 21 Kilometer ist äußerst energieaufwendig. Zur Erinnerung: 2024 hat bereits ein humanoider Roboter der chinesischen Firma Tiangong an einem Halbmarathon teilgenommen, konnte aber aufgrund von Energieproblemen nicht das Ziel erreichen.

In Bezug auf die Geschwindigkeit sind einige der humanoiden Roboter jedoch äußerst leistungsfähig. Der Star-1 Roboter von Robot Era kann Geschwindigkeiten von bis zu 12,98 km/h erreichen und hält somit einen Rekord für humanoide Roboter. Auch der Unitree H1 kann mit einer Geschwindigkeit von 11,8 km/h auftrumpfen. Wenn alles gut geht, könnten diese Roboter theoretisch die 2-Stunden-Marke übertreffen, die oft von menschlichen Marathonläufern angestrebt wird. Der aktuelle Rekord im Halbmarathon liegt bei 57:30 Minuten und wurde von Yomif Kejelcha aus Äthiopien im Jahr 2024 aufgestellt.

Besonders spannend wird sein, ob die Roboter unter den menschlichen Teilnehmern einen Platz unter den ersten drei erreichen können, denn sie haben die Chance, einen Preis zu gewinnen. Dies könnte ein bedeutender Meilenstein für die Robotik und die Wahrnehmung von humanoiden Maschinen in der Gesellschaft sein.

Ein Wettlauf über 21 Kilometer, bei dem Mensch und Maschine aufeinandertreffen – das ist nicht nur ein faszinierendes Sportereignis, sondern auch ein Blick in eine Zukunft, in der Roboter eine immer größere Rolle in unserem Alltag spielen könnten.