Hologramm einer Prostituierten soll Cold Case aufklären
2024-11-11
Autor: Laura
Der Fall des brutalen Mordes an der Sexarbeiterin Betty Szabó, der 2009 in den Niederlanden stattfand, wirft auch eineinhalb Jahrzehnte später die Frage auf: Wie konnte ein Verbrechen in einer der belebtesten Gegenden Amsterdams unentdeckt bleiben?
Betty Szabó, geboren 1990 in Ungarn, zog mit 18 Jahren nach Amsterdam und begann im Rotlichtviertel als Sexarbeiterin zu arbeiten. Nach einer Schwangerschaft, die sie gut meistern wollte, wurde sie von den anderen Frauen in der Branche wegen ihres Aussehens und ihrer Lebensweise lediglich „Pinguin“ genannt. Tragischerweise wurde sie nur acht Tage nach der Geburt ihres Sohnes in ihrer Wohnung brutal ermordet.
Die Methode des Verbrechens war schockierend: Betty wurde mit Dutzenden von Messerstichen getötet, und ihr Leichnam wurde von zwei Kolleginnen gefunden, die sich Sorgen gemacht hatten, weil sie die Musik, die sie normal spielte, nicht hörten.
Um diesem Cold Case endlich auf die Spur zu kommen, haben die Ermittler nun eine innovative und eindrucksvolle Methode gewählt. Im Rotlichtviertel von Amsterdam wurde ein lebensgroßes Hologramm von Betty Szabó in einem Schaufenster installiert. Die Technologie hinter diesem Hologramm ist modern und einzigartig: Es wird versucht, eine Verbindung zu Passanten herzustellen, um sie um Hilfe zu bitten und gleichzeitig das Bewusstsein für den Fall zu schärfen. Die Projektion zeigt nicht nur Bettys Gesicht, sondern auch ihr markantes Drachentattoo, das ihren Bauch und ihre Brust zierte.
Benjamin van Gogh, Koordinator des Amsterdamer Fahndungs- und Vermisstenteams, bemerkte, dass dies ein neuer Ansatz ist, der mit Bedacht gewählt wurde, um der Erinnerung an Betty gerecht zu werden. „Wir wollen die Öffentlichkeit ermutigen, sich zu melden, denn es ist schwer zu glauben, dass niemand zur Tatzeit etwas Ungewöhnliches gesehen oder gehört hat“, erklärte er.
Im Zuge dieser Kampagne wurde außerdem eine Belohnung von 30.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des Mörders führen könnten. Laut Anne Dreijer-Heemskerk vom Cold Case Team ist die Gegend, in der Betty ermordet wurde, eine, die täglich von Touristen und Einheimischen frequentiert wird. „Es ist nahezu unmöglich, dass niemand etwas mitbekommen hat“, so Dreijer-Heemskerk. Dies ist nicht nur ein Fall, der die Behörden beschäftigt – es ist ein Trauma für die gesamte Gemeinschaft, das Gerechtigkeit verlangt.
Die Ermittler wenden sich nun an die Öffentlichkeit: „Wenn Sie Informationen haben, auch die kleinsten Details können wichtig sein, bitte zögern Sie nicht, sich bei uns zu melden!“
Dieser Ansatz erinnert daran, dass trotz der technologischen Fortschritte auch menschliche Augen und Ohren entscheidend sein können, um Gerechtigkeit für die Opfer von Gewaltverbrechen zu erlangen.