Technologie

Höflichkeit gegenüber KI: Ein Energie-Killer?

2025-09-08

Autor: Luca

Die Debatte um Höflichkeit im Umgang mit KI

Viele Nutzer kommunizieren mit Künstlicher Intelligenz, als ob sie mit einem Menschen sprechen würden. Man tippt eine freundliche Anfrage in ChatGPT oder andere KI-Systeme, oft mit Floskeln wie: "Hallo, kannst du mir bitte sagen..." oder "Danke". Doch stellt sich die Frage: Ist das wirklich sinnvoll, oder vielleicht sogar kontraproduktiv?

Wenn Höflichkeit teuer wird

Sam Altman, der CEO von OpenAI, hat kürzlich für Aufsehen gesorgt, indem er auf Social Media behauptete, dass Höflichkeit bei KI-Anfragen unnötige Kosten verursacht. Laut Altman könnten Phrasen wie "Bitte" und "Danke" dazu führen, dass die KI unnötig viel Strom verbraucht und damit auch ökologische Folgen hat.

Was sagen die KI-Systeme dazu?

Das Konsumentenmagazin "Espresso" fragte wie viel Energie durch Höflichkeit in verschiedenen KI-Systemen verbraucht wird. Während Microsofts Copilot und Sam Altmans ChatGPT vehement widersprachen, fanden die Entwickler der KI Perplexity, dass jedes zusätzliche Wort, auch wenn es nur ein simples "Hallo" ist, Rechenleistung in den großen Rechenzentren beansprucht.

Höflichkeit vs. Effizienz

Experte Guido Berger bestätigt, dass längere Anfragen tatsächlich mehr Datenverarbeitung erfordern, und somit auch mehr Strom verbrauchen. Der Schlüssel liegt nicht im Inhalt der Anfrage, sondern in deren Länge: Je mehr Wörter, desto höher der Energieverbrauch.

Der Vergleich: KI-Anfragen und Google-Suchen

Eine KI-Anfrage soll schätzungsweise zehnmal mehr Energie kosten als eine herkömmliche Google-Suche. Allerdings wird Google mittlerweile ebenfalls KI-Technologie integrieren, was direkte Vergleiche erschwert.

Freundlichkeit als Erfolgsfaktor?

Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass höfliche Anfragen bessere Ergebnisse liefern. Doch die KI selbst entkräftet diesen Glauben. ChatGPT erklärt, dass die Qualität der Antworten hauptsächlich von der Präzision und Klarheit der Fragen abhängt und nicht von deren Höflichkeit.

Faktencheck bei KI-Anfragen

Obwohl Chatbots in der Lage sind, viele einfache Fragen korrekt zu beantworten, haben sie auch oft die Tendenz, Unsinn zu verbreiten. Dies liegt daran, dass eine KI nicht "denken" oder "verstehen" kann wie ein Mensch und Antworten lediglich aus Wahrscheinlichkeiten und Mustern in großen Datenmengen generiert. Daher ist sorgfältige eigene Recherche unerlässlich, besonders bei komplexen Themen.