Gesundheit

HIV: Lenacapavir als „Forschungsdurchbruch“ gefeiert

2024-12-13

Autor: Luca

Die renommierte Fachzeitschrift „Science“ hat die Entwicklung des Medikaments Lenacapavir als den bedeutendsten Forschungsdurchbruch des Jahres anerkannt. Dies markiert einen wichtigen Fortschritt im Kampf gegen Aids und stellt einen vielversprechenden neuen Ansatz zur HIV-Prävention dar.

Aktuellen Zahlen des Uno-Programms Unaids zufolge leben weltweit etwa 40 Millionen Menschen mit HIV, der Großteil davon in Afrika südlich der Sahara. Eine bahnbrechende Studie hat gezeigt, dass eine halbjährliche Spritze mit Lenacapavir einen hohen Schutz vor einer Infektion mit dem Virus bietet. Im Gegensatz dazu müssen herkömmliche HIV-Präventionsmittel wie Truvada täglich in Tablettenform eingenommen werden.

Laut Holden Thorp, dem Chefredakteur von „Science“, bietet Lenacapavir einen ähnlich revolutionären Fortschritt in der HIV-Prävention wie frühere Entwicklungen in der antiretroviralen Therapie. „Die sechsmonatige Wirkungsdauer von Lenacapavir macht einen erheblichen Unterschied und eröffnet die Möglichkeit, prophylaktische Maßnahmen für mehr Menschen weltweit zugänglicher zu machen“, erklärt Thorp.

Experten betonen, dass sich die Injektion alle sechs Monate als erheblich komfortabler erweist im Vergleich zur täglichen Tabletteneinnahme. In vielen stark betroffenen Ländern ist die Stigmatisierung von HIV-positiven Personen ein ernstes Problem; weniger häufige Injektionen könnten ein sichereres Gefühl vermitteln.

Der Hersteller Gilead plant, die Zulassung von Lenacapavir als HIV-Schutz in vielen Ländern zu beantragen und arbeitet gezielt daran, die Verfügbarkeit in ärmeren Regionen zu fördern. Das Ziel ist, Menschen mit hohem HIV-Infektionsrisiko ein prophylaktisches Mittel anzubieten.

In der Europäischen Union, Kanada, den USA und der Schweiz ist Lenacapavir bereits unter dem Markennamen Sunlenca zur Behandlung von HIV-infizierten Erwachsenen zugelassen. Allerdings sind bislang nicht alle Länder bei der Einführung des Medikaments durch Gilead berücksichtigt worden.

Erfreulicherweise ist dies bereits die dritte Auszeichnung von „Science“ für eine bahnbrechende Intervention im Kampf gegen Aids. Seit den 1980er Jahren, als das HI-Virus als Auslöser für die Immunschwächekrankheit Aids identifiziert wurde, hat es bedeutende Fortschritte in der Antiretroviraltherapie gegeben. Im Jahr 1996 wurde die Entwicklung von Proteasehemmern als Wendepunkt gefeiert. Diese Medikamente sorgten dafür, dass viele Patienten den HIV-Spiegel in ihrem Blut drastisch senken konnten. Im Jahr 2011 zeigte die klinische Studie „HPTN 052“, dass die Behandlung mit einer Kombination dieser Medikamente das Risiko der sexuellen Übertragung von HIV erheblich reduzieren kann.

Die Enthüllung von Lenacapavir könnte also der Beginn einer neuen Ära in der HIV-Prävention sein. Bleiben Sie dran, denn die nächsten Schritte im Kampf gegen Aids könnten noch beeindruckendere Fortschritte bringen!