Wissenschaft

Historische Klimaklage: Indigene Inselbewohner fordern Gerechtigkeit von Zementgigant Holcim

2025-09-01

Autor: Nina

Ein dramatischer Besuch in der Schweiz

Bewohner der bedrohten indonesischen Insel Pari haben sich auf eine mutige Reise in die Schweiz begeben, um vom Zementkonzern Holcim Kompensationen für die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels einzufordern. Asmania, eine Vertreterin der Inselgemeinde, äußerte Hoffnung, dass ihr Fall als Inspiration für andere Betroffene weltweit dient. Ihre Heimat könnte bis 2050 im Meer versinken - ein erschreckendes Schicksal, das nicht nur sie, sondern auch viele andere Menschen betrifft.

Eine wegweisende Klage gegen den Zementriesen

Nach über zwei Jahren harter juristischer Auseinandersetzung haben Asmania und ein weiterer Inselbewohner an einer ersten Anhörung in Zug teilgenommen, wo Holcim seinen Hauptsitz hat. Bei diesem entscheidenden Schritt wird bestimmt, ob das Gericht die Klage überhaupt annimmt. Die Kläger fordern je 3.850 Euro Schadenersatz sowie dringend notwendige Schutzmaßnahmen, wie den Bau von Wellenbrechern.

Die verheerenden Folgen des Klimawandels

Die 42-jährige Asmania, Mutter von drei Kindern, hat durch Überschwemmungen bereits ihre Algenfarm verloren. Die Wassermassen haben ihre Fischfarm belastet - von 500 Jungfischen sind nur noch neun übrig geblieben. Ihr aktuelles Einkommen: „null“. Ihre Geschichte steht exemplarisch für das Leid, das viele Menschen in Küstengemeinden weltweit aufgrund des Klimawandels erleiden.

Holcims Antwort auf die Vorwürfe

Der Konzern Holcim betont, dass er sich stark für den Klimaschutz engagiere. Gleichzeitig argumentiert er, dass rechtliche Fragestellungen über CO2-Emissionen nicht in Zivilgerichte gehören, sondern über gesetzliche Regelungen geklärt werden sollten. Umweltexperten zufolge gehört Holcim jedoch zu den Top-100 der weltweit größten CO2-Emittenten, wobei die Zementproduktion für rund acht Prozent der globalen Emissionen verantwortlich ist.

Ein Zeichen für eine neue Ära der Klimagerechtigkeit

Die Zahl der Klimaklagen gegen Regierungen und Unternehmen hat in den letzten Jahren zugenommen. Ziel ist es, große Konzerne zur Verantwortung zu ziehen, die die Lebensgrundlage von Millionen, insbesondere im globalen Süden, gefährden. Der Fall von Pari ist nicht nur ein Debüt für eine Klage gegen einen Zementriesen, sondern auch ein bedeutender Schritt in der globalen Bewegung für Klimagerechtigkeit.