Helvetia streicht 250 Stellen: Verlagerung ins Ausland beunruhigt Mitarbeiter
2025-01-03
Autor: Lukas
Helvetia kündigt Stellenabbau an
Die Helvetia-Versicherung, ein etablierter Akteur in der Branche, setzt ihren radikalen Sparkurs fort, der bereits im Jahr 2022 140 Stellen in der Schweiz kostete, trotz beeindruckender Gewinne in dreistelliger Millionenhöhe. Laut einem aktuellen Bericht von Bloomberg plant das Unternehmen, bis 2027 weitere 250 Stellen in der Schweiz abzubauen.
Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland
In einem beunruhigenden Trend wird ein erheblicher Teil dieser Arbeitsplätze ins Ausland verlagert, was Fragen zur zukünftigen Stabilität der schweizerischen Arbeitsplätze aufwirft. Ein Sprecher von Helvetia erklärte gegenüber dem Finanzblog „Inside Paradeplatz“, dass „ein Teil dieser Stellen ins Ausland verlagert wird“. Dies wirft die Frage auf, welche Standorte ins Visier genommen werden und welche Mitarbeiter möglicherweise in eine unsichere Zukunft blicken müssen.
Bestätigung der Stellenstreichungen
Helvetia-Sprecher Jonas Grossniklaus bestätigte auf Anfrage von 20 Minuten die Stellenstreichungen und die geplante Verlagerung ins Ausland. Die Motive hinter diesen Entscheidungen beziehen sich auf eine im Dezember veröffentlichte Mitteilung zum Capital Markets Day, bei der Analysten eine höhere Dividende mit kumulierten Auszahlungen von über 1,2 Milliarden Franken begründeten.
Effizienzsteigerungen und Einsparungen
Das Unternehmen gibt an, durch die Maßnahmen die Effizienz steigern und somit Einsparungen in Höhe von 200 Millionen Franken realisieren zu wollen. Es wurde jedoch nicht konkretisiert, wie viele Entlassungen genau anstehen und welche Abteilungen am stärksten betroffen sind. Der Stellenabbau wird in einem Zeitraum von drei Jahren umgesetzt, wobei ein Großteil der Reduzierungen durch natürliche Fluktuationen und vorzeitige Pensionierungen erfolgen soll.
Änderungen in der Unternehmensführung
Ebenfalls besorgniserregend ist, dass Fabian Rupprecht, der seit 2023 amtierende CEO mit Schweizer Pass, auch bei der Tochtergesellschaft Smile die Schrauben anzieht. Die Pläne zur Expansion in Spanien wurden vorübergehend gestoppt. „Die bereits gewonnenen Fähigkeiten und Erfahrungen in Spanien werden wir jedoch weiterhin unter der Marke Helvetia nutzen“, so Sprecher Grossniklaus, der darauf hinweist, dass Smile insgesamt nicht gefährdet ist.
Mögliche Rückkehr aus Deutschland
Laut Insiderinformationen soll Helvetia auch eine Rückkehr aus Deutschland in Betracht ziehen, was von Grossniklaus jedoch nicht kommentiert wurde.
Beratung durch McKinsey
In einem weiteren bemerkenswerten Schritt hat Unternehmensberater McKinsey seine Expertise in die Strategie von Helvetia eingebracht. CEO Rupprecht äußerte sich zu den laufenden Veränderungen: „Wir haben bei Helvetia eine solide Grundlage, doch optimiert haben wir das Unternehmen noch nicht wirklich in Bezug darauf, was wir tun und erreichen können.“
Ausblick für die Mitarbeiter und Unternehmenskultur
Angesichts dieser Entwicklungen ist es entscheidend zu beobachten, wie Helvetia versuchen wird, ihr Geschäft neu auszurichten und gleichzeitig das Vertrauen ihrer Mitarbeiter in der Schweiz und darüber hinaus zu wahren. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland könnte weitreichende Folgen für die Unternehmenskultur und die Wahrnehmung des Unternehmens haben.