Hat Trump die Schweizer Woke-Kultur versenkt?
2024-11-08
Autor: Luca
Die neueste Nachricht aus der Luftfahrtbranche besagt, dass das Startup Lilium, das Ende 2021 mehr als 350 Millionen Euro an Kapital einsammelte, nun bankrott gegangen ist. Die Vision, den Luftverkehr mit sogenannten „Flugtaxis“ nachhaltiger zu gestalten, ist gescheitert – das Unternehmen konnte letztlich keine staatliche Unterstützung erhalten. Dies wirft Fragen über die Zukunft von grünen Technologien und die viel gepriesene Nachhaltigkeitsbewegung auf.
Ein Sprecher der LGT Private Banking stellte klar, dass einige ihrer Kunden über einen von Lightrock verwalteten Fonds in Lilium investiert waren. Die Verluste seien jedoch minimal und machten weniger als 1 Prozent des diversifizierten Portfolios aus. Doch die Frage bleibt: War das Vertrauen in nachhaltige Projekte zu optimistisch?
Die Financial Times berichtete über die finanziellen Auswirkungen von Donald Trumps politischen Erfolgen auf die erneuerbaren Energien. Während grüne Aktien fielen, erlebten fossile Brennstoffe einen Aufschwung – ein klares Signal für Investoren, die sich möglicherweise neu orientieren müssen.
In der Schweiz trifft es prominente Persönlichkeiten der Finanz- und Investmentwelt, wie Peter Fanconi, den scheidenden Präsidenten der Graubündner Kantonalbank. Fanconi, ein Verfechter von Micro-Krediten und Impact Investing, hatte mit seiner Firma Blue Orchard großen Erfolg. Aber wie wird sich die Woke-Kultur in der Schweizer Investmentlandschaft entwickeln, wenn der Druck auf nachhaltige Projekte steigt?
Besonders besorgniserregend sind die Situationen von Firmen wie Radicant und Inyova. Radicant sorgte beim Umzug des Firmensitzes für Aufsehen, dies könnte jedoch nur eine kosmetische Lösung sein, um die bereits investierten Millionen umzuleiten. Das junge Unternehmen Inyova kämpft ums Überleben: Bei ihrem letzten Crowdfunding scheiterten sie daran, das angestrebte Ziel von 1,2 Millionen Franken zu erreichen. Die Gerüchte über Schwierigkeiten innerhalb des Unternehmens, einschließlich dem Abgang des Software-Chefs, lassen aufhorchen.
Die Frage stellt sich: Ist das „Impact Investing“ tatsächlich in Gefahr? Inyova behauptet zwar, dass sie gut wachsen, es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Optimismus gerechtfertigt ist. Für Investoren könnte dies der Wendepunkt sein, um sich von der Woke-Kultur zu verabschieden und finanzielle Sicherheit in pragmatischem, vielleicht egoistischem Denken zu suchen.