Grönland: Was Air Greenland tut, wenn ihr Airbus A330 Neo nicht in Nuuk landen kann
2025-01-10
Autor: Gabriel
Grönland steht derzeit im Fokus, nicht nur wegen der Beanspruchung durch Donald Trump, sondern auch aufgrund der Herausforderungen, die die heimische Fluggesellschaft Air Greenland bewältigen muss. Der neue Flughafen in Nuuk ermöglicht seit Ende November Landungen großer Flugzeuge, doch die Bedingungen können schnell kippen.
Am 2. und 3. Januar 2023 mussten Flüge von Kopenhagen nach Nuuk aufgrund einer Eisbildung auf der Landebahn umgeleitet werden. Der einzige Airbus A330-800 von Air Greenland, der unter dem Namen Tuukkaq bekannt ist, drehte über Nuuk seine Runden, bevor er nach Keflavik in Island umgeleitet werden musste. Am 6. Januar war die Landebahn erneut vereist, was die Airline dazu veranlasste, einen Airbus A330-300 von Wamos Air zu chartern, um die Fluggäste schnell nach Grönland zu bringen. Trotz aller Bemühungen blieb das Wetter unberechenbar, und die Landebahn stellte ein ständiges Problem dar.
Der Flughafenbetreiber von Nuuk erklärte, dass die Eisbildung leider sehr schnell zurückkehre, selbst wenn man es entfernt. Diese Situation führte dazu, dass Air Greenland ihren Flugbetrieb umstellte. Ab dem 7. Januar wurden die Flüge nach Kangerlussuaq, einem älteren Ziel für internationale Verbindungen, verlegt. Passagiere wurden dann mit der Dash 8 weiter nach Nuuk geflogen – eine Lösung, die sich als effektiv erwies.
Zusätzlich zur kurzfristigen Umplanung hat Air Greenland ein strategisches Verfahren entwickelt, um bei ungünstigen Wetterbedingungen zu reagieren. Wird schon vor dem Abflug in Kopenhagen bekannt, dass ein Sturm aufziehen könnte, wird der Flug aus Sicherheitsgründen abgesagt. Tritt das Wetterproblem jedoch erst einige Stunden nach dem Start auf, kehrt der A330-800 nach Kopenhagen zurück.
Wenn Tuukkaq in Nuuk gelandet ist und ein Sturm auftritt, wird der Rückflug entweder auf eine Nachtabfahrt verlegt oder die Passagiere werden auf einen späteren Flug umgebucht. Kangerlussuaq wird nur genutzt, wenn der A330-800 nicht mehr genügend Treibstoff hat, um nach Kopenhagen zurückzukehren. In solchen Fällen wird für inlandsreisende Passagiere eine Weiterbeförderung mit Dash 8 angeboten.
Besonders erwähnenswert ist, dass Air Greenland auch Keflavik nur als Ausweichlandebahn nutzt, wenn alle anderen Optionen nicht verfügbar sind. Der Grund ist, dass eine Landung mit speziellen Regelungen für die Ruhezeit der Besatzung verbunden ist, die erhebliche Auswirkungen auf die Passagiere sowie auf die Anschlussflüge haben kann. Diese komplexe Logistik und die Wetteranfälligkeit führen dazu, dass Fluggäste oft mit Verspätungen rechnen müssen.
Die Entwicklungen bezüglich der Landebahn in Nuuk und die Umstände, die Air Greenland dazu zwingen, kreative Lösungen zu finden, stellen die Airline vor große Herausforderungen. Doch alles in allem zeigt sich, dass Air Greenland trotz der widrigen Bedingungen bestrebt ist, ihre Passagiere so schnell und sicher wie möglich ans Ziel zu bringen.