In einer faszinierenden Entdeckung hat ein tschechisches Forschungsteam einen bislang unbekannten Flusskrebs identifiziert – und das in einer Lieferung von Aquarientieren. Diese Art war über 20 Jahre lang in verschiedenen Aquarien in Europa, den USA, Japan und Indonesien verbreitet, hatte jedoch nie einen wissenschaftlichen Namen oder eine offizielle Klassifizierung erhalten.

Nun trägt dieser Süßwasserkrebs aus Neuguinea den Namen *Cherax pulverulentus*, wobei *Cherax* die Gattung und *pulverulentus* so viel wie „staubbedeckt“ bedeutet. Der Name wurde aufgrund der zahlreichen kleinen punktförmigen Flecken auf dem Körper des Krebses gewählt, wie die Forscher in der Fachzeitschrift *Zootaxa* mitteilen.

Ein wichtiger Teil dieser Entdeckung war die Erbgutanalyse, die zeigte, dass die DNA dieser neuen Art sich mindestens um zwei Prozent von anderen verwandten Arten unterscheidet. Bisher wurden die Tiere unter Namen wie *Hoa Creek*, *Irian Jaya* oder *Blue Moon* verkauft.

Die Flusskrebse erreichen eine Länge von über fünf Zentimetern und haben eine glatte Körperoberfläche sowie auffällige große Augen. Es gibt sie in zwei Farbvarianten: eine leuchtend türkisfarbene mit lilafarbenen Flecken und eine dunklere Variante, die von dunkelblau bis fast schwarz reicht, mit orangefarbenen Gelenken.

Interessanterweise berichten die Forscher, dass während ihrer Studie ein Exemplar dieser neuen Art auch in einer Thermalquelle in Ungarn gefunden wurde, was als Folge eines entsorgten Aquariums interpretiert werden könnte. Diese Entdeckung eröffnet neue Fragen über die Lebensweise dieser Art in der Natur, denn bislang wissen wir wenig über ihre Habitate.

Um den Lebensraum und die Verhaltensweisen von *Cherax pulverulentus* besser zu verstehen, empfehlen die Wissenschaftler umfassende Untersuchungen an ihren natürlichen Lebensräumen in Indonesien. Diese Untersuchungen könnten nicht nur zur wissenschaftlichen Klassifizierung der Art beitragen, sondern auch wichtige Erkenntnisse über ihre Rolle im Ökosystem bringen. Die Entdeckung dieser neuen Flusskrebsart wirft zudem Fragen zur Biodiversität und zur Erhaltung aquatischer Lebensräume auf.