Die Lebenszufriedenheit der Deutschen hat laut einer aktuellen Befragung einen signifikanten Anstieg verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr liegt der Wert nun bei 7,06 Punkten – ein Plus von 0,14 Punkten und damit auf dem Niveau der 2010er-Jahre. Bernd Raffelhüschen, wissenschaftlicher Leiter des Glücksatlas und Professor an der Universität Freiburg, verkündet: "Deutschland ist wieder auf Glückskurs!"

In der Rangliste der Lebenszufriedenheit dominieren erneut die westdeutschen Bundesländer das obere Drittel, während die ostdeutschen Länder zurückgefallen sind – einige davon sogar ins Mittelfeld oder ans Ende der Liste. Die Skala reicht von null (überhaupt nicht zufrieden) bis zehn (vollkommen zufrieden).

Besonders bemerkenswert ist die Zunahme der Lebenszufriedenheit unter denjenigen, die während der Coronapandemie stark belastet waren: Alleinlebende, Jugendliche, junge Erwachsene sowie berufstätige Mütter zeigen einen deutlichen Anstieg in ihrer Zufriedenheit. Tarifabschlüsse und der Rückgang der Inflation scheinen positiv zur Lebensqualität beizutragen. Doch der Bereich Familienleben zeigt noch Aufholbedarf: Mit nur 7,53 Punkten bleibt die Zufriedenheit hinter dem Vor-Corona-Wert von 8,02 zurück. Viele Familien kämpfen noch mit den wirtschaftlichen Nachwirkungen der Pandemie und den steigenden Lebenshaltungskosten.

Laut dem Glücksatlas 2024 ist die Häufigkeit sowohl negativer als auch positiver Emotionen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 27 Prozent der Befragten geben an, sich "häufig" oder "sehr häufig" zu ärgern – ein Anstieg von 5 Prozentpunkten im Vergleich zu 2023. Positiv hingegen ist die steigende Anzahl, die angibt, sich "häufig" oder "sehr häufig" glücklich zu fühlen: Fast die Hälfte der Befragten teilt dieses Gefühl in 2024.

Zusätzlich zur allgemeinen Lebenszufriedenheit gibt es interessante Entwicklungen im Bereich der psychischen Gesundheit. Experten warnen jedoch, dass die Herausforderungen der letzten Jahre, besonders in Bezug auf die soziale Isolation, nicht unterschätzt werden dürfen. Mehr als 30 Prozent der Befragten geben an, dass sie durch die Pandemie stärkere emotionale Belastungen erfahren haben. Dennoch bleibt die Botschaft positiv: Die Deutschen zeigen Resilienz und streben nach Glück und Zufriedenheit in ihrem Alltag.