Gericht beschäftigt sich erneut mit Todesraser und seiner Strafe
2024-11-13
Autor: Alina
Die tragische Geschichte von Larissa Caviezel, die 2017 durch den tödlichen Fahrstil von P.F. aus dem Leben gerissen wurde, steht erneut im Fokus. Am Dienstag musste das Kantonsgericht Graubünden den Fall erneut verhandeln.
Am 18. Januar 2017 war die 26-jährige Köchin auf ihrem Roller auf dem Weg zur Arbeit, als P.F., der mit überhöhtem THC im Blut unterwegs war, frontal in sie hineinfuhr. Larissa wurde durch den Aufprall 43 Meter weit geschleudert und starb am Unfallort. Die Laboruntersuchung ergab, dass P.F. eine dreifach höhere Menge an THC hatte, als gesetzlich erlaubt.
Im Jahr 2020 verurteilte das Regionalgericht Imboden P.F. zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von sechs Jahren. Doch der mittlerweile 47-jährige Italiener kämpft seitdem für eine reduzierte Strafe. Nachdem das Kantonsgericht Graubünden die Strafe 2021 auf 34 Monate herabgesetzt hatte, legte P.F. auch gegen dieses Urteil Berufung ein, was schließlich bis vor das Bundesgericht führte. Im Mai 2024 gab das Bundesgericht P.F. teilweise recht, was diese neuerliche Verhandlung notwendig machte.
P.F. beschreibt sich selbst als Hausmann und zweifachen Vater und betont, dass er seit dem Unfall nichts Falsches getan hat. Er gestand, dass der Vorfall auch ihn enorm belaste: "Ich denke mindestens einmal pro Tag an den fatalen Crash." Obwohl er seither nicht mehr Auto fahre, konsumiere er weiterhin CBD-Hanf, um sich zu beruhigen.
Sein Anwalt argumentierte, dass P.F. in den letzten sieben Jahren keine Vergehen mehr begangen habe und in ähnlichen Fällen geringere Strafen verhängt wurden. Die Verteidigung fordert eine bedingte Strafe von unter 24 Monaten, ohne Haft.
Die Staatsanwaltschaft hingegen sieht die Strafe von 34 Monaten nicht nur als gerechtfertigt, sondern sogar als zu milde an. Trotz vergangener Unfälle, darunter ein Fall mit einem Todesopfer, galt er bei seinem Prozess als „nicht vorbestraft“, da seine Vorstrafen verjährt waren. Der Staatsanwalt stellte klar: "Larissa Caviezel hatte ihr ganzes Leben noch vor sich. Ihr Tod war nicht nur tragisch, sondern völlig unnötig."
Er verwies darauf, dass P.F. in einem Zustand von Fahrunfähigkeit und bei gefährlichen Bedingungen überholte. Die Staatsanwaltschaft fordert mindestens 32 Monate Haft, wobei P.F. 16 Monate im Gefängnis verbringen sollte.
Dieser Fall wirft erneut Fragen zur Verkehrssicherheit und den Konsequenzen für rücksichtsloses Fahren auf. Die Entscheidung des Gerichts wird mit Spannung erwartet und könnte weitreichende Folgen für alle Beteiligten haben.