Am ersten Testtag der Superbike-Weltmeisterschaft in Jerez musste sich der Schweizer MotoGP-Star Dominique Aegerter weit hinten einreihen. Mit einer Bestzeit von 1:42,054 Minuten war er der langsamste Yamaha-Pilot im gesamten Starterfeld und verlor über drei Sekunden auf die Tagesbestzeit von Nicolo Bulega (Ducati). Doch die Umstände hinter diesem Ergebnis sind alles andere als einfach.

Der Rückstand von Aegerter überrascht nicht, wenn man seine verletzungsbedingte Vorgeschichte betrachtet. Nach einem schweren Sturz beim Mountainbiketraining Ende August kämpft der 34-Jährige noch immer mit den Nachwirkungen. Besonders die gebrochene rechte Schulter, die nach der Verletzung mit einer Platte stabilisiert wurde, bereitet ihm nach wie vor erhebliche Schmerzen.

„Die Kraft ist wieder da, die Schmerzen jedoch auch“, erklärte Aegerter in einem Interview mit SPEEDWEEK.com. Die Platte in seiner Schulter soll Anfang Februar entfernt werden. Bis zum Saisonstart auf Phillip Island liegt der Fokus nun auf einer vollständigen Wundheilung.

Seit dem Saisonfinale Ende Oktober hat der Yamaha-Pilot kein Superbike mehr gefahren, was sich klar bemerkbar machte. „Ich spüre es im Kopf und Nacken“, schilderte Aegerter die Belastung. Um seine Genesung nicht zu gefährden, verzichtete er trotz der guten Bedingungen am Mittwoch auf übermäßige Risiken.

„Die Bedingungen waren gut, aber der Wind war stark“, so Aegerter weiter. Auch technische Probleme trugen nicht zur Erleichterung bei. Yamaha hat in diesem Jahr an der R1 umfangreiche Weiterentwicklungen vorgenommen, darunter eine neue Schwinge, die für bessere Traktion und damit mehr Geschwindigkeit sorgen soll. Details dazu wollte Aegerter jedoch nicht preisgeben – vielleicht aus Taktikgründen.

Trotz des enttäuschenden ersten Trainingstags bleibt der Berner optimistisch. „Es braucht ein wenig Anlauf“, betonte er. Zwar seien die Konkurrenten momentan schneller, doch die Schuld liege keineswegs bei Yamaha. „Alle machen ihr Bestes“, fügte er hinzu.

Interessanterweise hat Aegerter exzellente Leistungen in der Vergangenheit gezeigt, unter anderem als er im vergangenen Jahr mehrere Rennen gewann. Seine Fans hoffen nun, dass sein Kampfgeist ihn schnell zurück auf die Siegesspur bringt, nachdem die nächste Operation ansteht. Wird der Schweizer rechtzeitig fit für die kommende Saison? Es bleibt abzuwarten, wie sich seine Situation entwickeln wird!