
Fünf Jahre nach dem Lockdown: Wie Corona die Schweiz für immer verändert hat
2025-03-16
Autor: Mia
Vor genau fünf Jahren, am 16. März 2020, verhängte der Bundesrat den ersten Lockdown in der Schweiz. Dieser einschneidende Moment hat nicht nur unser tägliches Leben, sondern auch das gesamte Gesundheitssystem nachhaltig beeinflusst.
Die bleibenden Auswirkungen
Nach fünf Jahren sind die Folgen der Pandemie noch immer spürbar. Insbesondere das Gesundheitssystem steht vor enormen Herausforderungen. Long-Covid, eine Krankheit, die bei vielen ehemaligen Covid-19-Patienten auftritt, betrifft schätzungsweise fünf Prozent der Schweizer Bevölkerung – das sind etwa 450.000 Menschen.
Experten warnen, dass die Pandemie nur der Anfang war. "Die Covid-Pandemie war ein kleiner Vorgeschmack auf die Krisen, die vor uns liegen", sagt der Soziologe Marko Kovic und verweist auf zukünftige Herausforderungen wie den Klimawandel und die digitale Transformation.
Personalmangel in der Gesundheitsversorgung
Die Corona-Krise hat die Schweizer Spitäler an ihre Grenzen gebracht. Überstunden und Personalmangel führten dazu, dass viele Beschäftigte im Gesundheitswesen ihre Stellung aufgaben oder ihre Arbeitszeit reduzierten. Daniel Saameli, Mediensprecher, betont, dass die anhaltenden Belastungen durch Long-Covid und andere postinfektiöse Syndrome das System weiter unter Druck setzen.
Die fachlichen und emotionalen Belastungen für das medizinische Personal sind enorm. Viele leiden auch psychisch unter den Folgen der Pandemie, was zu einer weiteren Verschärfung der bereits kritischen Situation im Gesundheitswesen führt.
Psychische Gesundheit im Fokus
Dirk Richter von der Berner Fachhochschule schätzt, dass die psychischen Auswirkungen der Pandemie besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen stark zugenommen haben. Die Isolation und der Verlust sozialer Kontakte haben zu einem Anstieg von Angstzuständen und Depressionen geführt. Gleichzeitig blieb der Zugang zu therapeutischen Angeboten während der Lockdowns oft aus, was das Problem verschärfte.
Eine gespaltene Gesellschaft
Die Pandemie hat zudem die gesellschaftliche Spaltung gefördert. Gruppierungen, die die Maßnahmen ablehnten, radikalisierten sich teilweise. Laut Kovic bedeutet dies, dass Konflikte innerhalb der Gesellschaft zunehmen, was sowohl Chancen als auch Risiken birgt.
Ein Lichtblick: Lehren aus der Krise
Trotz der Herausforderungen bringt die Krise auch positive Veränderungen mit sich. Saameli hebt hervor, dass das Bewusstsein für Hygiene und den Einfluss von Viren gestärkt wurde. Das Tragen von Masken und regelmäßiges Lüften sind nun gängige Praktiken in vielen Spitälern geworden, um die Verbreitung von Krankheiten einzudämmen. Dieses neue Bewusstsein könnte langfristig auch andere Gesundheitsergebnisse verbessern.
Fazit: Die Notwendigkeit einer besseren Vorbereitung
Die Pandemie hat der Schweiz vor Augen geführt, wie wichtig es ist, auf zukünftige Krisen vorbereitet zu sein. Kovic schließt mit der Warnung, dass die Gesellschaft sich auf kommende Herausforderungen einstellen muss, um nicht erneut unvorbereitet zu sein. Wir leben in unruhigen Zeiten, und die Lehren aus der Corona-Pandemie sind wichtiger denn je.