Frühe Anzeichen von Demenz: Schlafveränderungen als Warnsignal
2025-01-07
Autor: Luca
Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an Demenz, einer Erkrankung, die nicht nur ältere, sondern auch jüngere Menschen betrifft. Eine kürzlich durchgeführte kanadische Studie liefert alarmierende Erkenntnisse: Störungen im Schlaf könnten bereits Jahre vor einer Demenz-Diagnose als frühe Anzeichen auftreten.
Die Zahl der an Demenz Erkrankten in Deutschland liegt mittlerweile bei rund 1,8 Millionen, und Experten warnen, dass die Prävalenz weiter steigen könnte. Die Deutschen Alzheimer Gesellschaft fordert daher verstärkte Anstrengungen zur Aufklärung über Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen.
Die erste Warnsignale könnten sich in Veränderungen des Schlafverhaltens zeigen. Wer nachts häufig unruhig ist, sich schlägt oder tritt, hat möglicherweise ein um 80 bis 100 Prozent erhöhtes Risiko, an einer neurodegenerativen Erkrankung wie Demenz oder Parkinson zu erkranken. Besonders besorgniserregend ist die sogenannte REM-Schlaf-Verhaltensstörung, bei der der Körper während lebhafter Träume aktiv wird, anstatt sich zu entspannen.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der REM-Schlaf, der etwa ein Viertel unseres Schlafes ausmacht, eine entscheidende Rolle für die geistige Gesundheit spielt. Wenn dieser gestört ist, können wichtige Regenerationsprozesse im Gehirn beeinträchtigt werden. Dies könnte die Ansammlung von schädlichen Substanzen wie Amyloid-Beta fördern, die mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung stehen.
Zudem zeigen Studien, dass die Gesamtzeite des Schlafes einen signifikanten Einfluss auf das Demenzrisiko hat. Eine Langzeitstudie mit fast 8000 Teilnehmern ergab, dass Menschen, die durchschnittlich sieben Stunden pro Nacht schlafen, im Alter die niedrigste Demenzrate aufweisen. Im Gegensatz dazu war das Risiko bei Leuten, die kürzer schliefen, um 30 Prozent höher.
Eine gesunde Lebensweise, die ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung mit flavonoidreichen Lebensmitteln sowie regelmäßige Bewegung und soziale Aktivitäten umfasst, kann nicht nur die Lebensqualität erhöhen, sondern möglicherweise auch der Entstehung von Demenz entgegenwirken.
Die Forschung zu den Zusammenhängen zwischen Schlaf und Demenz steht noch am Anfang, dennoch ist es wichtig, Schlafstörungen ernst zu nehmen und rechtzeitig zu handeln. Wenn wir auf die ersten Warnsignale achten und unsere Schlafgewohnheiten verbessern, könnten wir nicht nur unser Risiko für Demenz senken, sondern auch unsere allgemeine Lebensqualität erhöhen.