Frankreich: Wildschwein Rillette bleibt vorerst bei ihrer Besitzerin – Ein Hoffnungsschimmer für tierfreundliche Gesetze
2025-01-18
Autor: Emma
In einer richtungsweisenden Entscheidung hat das Verwaltungsgericht in Châlons-en-Champagne entschieden, dass das Wildschwein Rillette vorerst nicht eingeschläfert werden muss. Die 100 Kilogramm schwere Sau, die seit April 2023 bei ihrer Besitzerin Élodie Cappé lebt, darf weiterhin in ihrem Gehege bleiben.
Élodie Cappé äußerte sich nach dem Urteil erleichtert und optimistisch: „Wir sind sehr glücklich. Ich hoffe, die Behörden erlauben mir letztlich dauerhaft, Rillette zu behalten.“ Das Wildschwein befindet sich in einem eigenen Gehege auf dem Grundstück von Cappé, die einen Reitstall betreibt. Rillette, die aus einem Laichgeschäft entlief, hat sich zu einem gefühlvollen Begleiter entwickelt und weckt nun die Herzen vieler Menschen.
Die Entscheidung kam, nachdem der Prӕfekt des Départements Aube im November 2023 anordnete, das Tier in ein auf die Dressur von Tieren spezialisiertes Tierheim zu bringen, andernfalls drohte die Einschläferung. Diese Maßnahme hatte landesweit eine Welle der Empörung ausgelöst und viele Bürger mobilisiert, die sich für Rillettes Verbleib einsetzten.
Prominente Tieraktivisten, darunter die bekannte Tierschützerin Brigitte Bardot, hatten öffentlich für Rillette plädiert und zur Rettung des Wildschweins aufgerufen. So fand am letzten Samstag ein Solidaritätsmarsch statt, an dem über 500 Menschen, darunter auch zahlreiche prominente Unterstützer, teilnahmen.
Cappés Anwalt Karl Burger stellte fest, dass Rillette inzwischen geimpft und sterilisiert wurde, was das Tier auch für eine weitere Haltung in ihrem Zuhause qualifiziert. Das Gericht hat angeordnet, dass der Prӕfekt den Fall innerhalb eines Monats erneut prüfen soll. Dies könnte sowohl für Rillette als auch für andere gerettete Wildtiere langfristige Veränderungen im Umgang mit Tieren und deren Rechten in Frankreich bedeuten.
Die Situation von Rillette zeigt, wie wichtig es ist, die Gesetze zum Schutz von Tieren zu überdenken und auch für Tiere, die nicht den üblichen Standards entsprechen, humane Lösungen zu finden. Ein Aktionsbündnis aus Tierschützern und Mitbürgern ist gebildet worden, um ähnliche Fälle in Zukunft gemeinsam anzugehen. Rilettes Schicksal ist nicht nur eine persönliche Geschichte, sondern ein symbolischer Kampf für den Tierschutz in Frankreich.