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FM1Today: CH Media stellt alle Today-Portale ein – Ein herber Verlust für die Medienlandschaft!

2024-11-12

Autor: Lukas

Im Jahr 2015 wurde FM1Today als innovative Newsplattform in der Ostschweiz gegründet, um eine junge Zielgruppe mit informativen und unterhaltsamen regionalen Inhalten zu erreichen. In den folgenden Jahren haben die Today-Portale auch in der Zentralschweiz, im Aargau, Zürich, Bern und Solothurn Fuß gefasst und sich eine treue Leserschaft aufgebaut.

Schockierende Entscheidung: CH Media hat nun bekannt gegeben, dass alle sechs regionalen Newsplattformen aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit und fehlender Perspektive mit sofortiger Wirkung schließen werden. Diese Nachricht hat in der Medienwelt für großes Aufsehen gesorgt.

„Es war eine schwierige, aber strategisch notwendige Entscheidung“, erklärt Michael Wanner, CEO von CH Media. Obwohl die Today-Portale gestiegene Reichweiten verzeichneten, blieben die Umsätze weit hinter den Erwartungen zurück. „Die Umsatzentwicklung ist rückläufig, und wir sehen keinen Weg, die Today-Portale in absehbarer Zeit kostendeckend zu betreiben. Deshalb mussten wir gemeinsam mit dem Verwaltungsrat diese schmerzhafte Entscheidung treffen“, ergänzt Wanner.

Zukunft der regionalen Medien unter Druck

CH Media wird seine digitale Strategie nun auf die etablierten Marken in Zeitungen, Fernsehen und Radio ausrichten, um die verbliebene Reichweite zu optimieren. „Wir bedauern die schmerzhaften Personalmassnahmen sehr“, fügt Florian Wanner, Leiter Regionale Elektronische Medien, hinzu. Insgesamt müssen 34 Mitarbeitende gekündigt werden, während 22 Angestellten alternative Lösungen innerhalb des Unternehmens angeboten werden.

Der Wegfall der Today-Portale ist ein herber Schlag für die Medienlandschaft, insbesondere für die junge, lokal verwurzelte Zielgruppe, die nun ohne ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot dasteht.

Gewerkschaft schlägt Alarm

Die Mediengewerkschaft SSM (Schweizer Syndikat Medienschaffender) hat am Mittwochmittag auf die Schließung der Today-Portale reagiert und warnt vor den weitreichenden Folgen für die Demokratie. „Die Reduktion journalistischer Angebote trifft den Kern unserer Gesellschaft“, sagt Gewerkschaftssekretär Marco Jeanmaire und fordert einen stärkeren Schutz und die Förderung lokaler Medien in der Schweiz. „In einer Zeit, in der der Zugang zu verlässlichen und regionalen Informationen von entscheidender Bedeutung ist, ziehen sich große Unternehmen aus dem regionalen Markt zurück“, kritisiert Jeanmaire.

Er appelliert an die Kantone und Gemeinden, dass jede Investition in lokale Medien auch eine Investition in die Gesellschaft bedeutet. Die Schließung solcher Plattformen ist nicht nur ein Verlust für die Journalistinnen und Journalisten, sondern auch für die Öffentlichkeit, die auf qualitativ hochwertige und nahbare Berichterstattung angewiesen ist. Beobachter warnen, dass diese Entwicklung in eine digitale Wüste führen könnte, wo kritische Informationen über lokale Themen und Ereignisse immer schwerer zu finden sind. In Anbetracht der wachsenden Bedeutung von Medien in der heutigen Gesellschaft stellt sich die Frage: Wie lange kann die Medienlandschaft so weiterbestehen? Die Schließung der Today-Portale könnte nur die Spitze des Eisbergs sein.