Flugzeugsammler Cyril Fogas: Die unglaubliche Reise der Tupolev Tu-154 M
2024-11-11
Autor: Noah
Am Flughafen Bratislava steht die ehemalige Tu-154 M, einst stolz der slowakischen Luftfahrt, nun bereit für ihre große Reise in die neue Heimat. Nach 14 Jahren des Stillstands wird diese Regierungsmaschine der Slowakei bald in Liptovský Mikuláš im Unterhaltungspark Fantazia als Hauptattraktion erstrahlen. Cyril Fogas, ein 65-jähriger Unternehmer, hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses beeindruckende Luftfahrtprojekt zu realisieren.
Wieso eine Tupolev Tu-154?
Fogas betont, dass es die einzige verfügbare Maschine ihrer Art in der Region war und dass die emotionale Verbindung zur slowakischen Geschichte nicht unterschätzt werden sollte. Seine Leidenschaft für die Luftfahrt hat tiefe Wurzeln: "Meine Söhne und ich sind alle Piloten. Diese Sammlung ist eine Hommage an verlorene Kollegen und eine Art Erbe für die Zukunft."
Der Weg zum Erwerb der Tupolev war alles andere als einfach. Fogas erklärte, dass er jahrelang auf die Gelegenheit gewartet hat, die Maschine von der slowakischen Regierung zu kaufen. Mit einer Verschwiegenheitsklausel zum Kaufpreis konnte er jedoch keine Details verraten.
Der Transport selbst ist eine logistische Meisterleistung. Seit acht Monaten wird die Maschine vorbereitet. Fogas erklärte, dass der Transport sowohl körperlich als auch finanziell herausfordernd ist. Die Kosten für den Transport und die Montage der Maschine im Freizeitpark werden die Erwartungen übersteigen, die allein für die Fundamentkonstruktion aufgebracht wurden, die schätzungsweise 200.000 Euro gekostet haben.
"Die Herausforderung besteht nicht nur im Transport über 290 Kilometer, sondern auch in der Montage am Standort", so Fogas. Er plant, die Tu-154 in etwa zehn Metern Höhe über den Freizeitpark zu platzieren, damit sie als weithin sichtbares Wahrzeichen fungiert.
Im Moment umfasst Fogas' Sammlung auch die Let L-610, einen Aeroflot-A320-Rumpf und eine Fokker 100. Während die Let L-610 bereits in seiner aktuellen Ausstellung zu sehen ist, müssen die anderen beiden noch einige Vorbereitungen durchlaufen, bevor sie im Freizeitpark ausgestellt werden können. "Ich habe ein großes Gelände, und theoretisch könnte ich sogar einen Airbus A380 präsentieren, wenn der Transport nicht so kostspielig wäre!"
Die Unterstützung durch ehemalige Fachleute der Luftfahrt und Unternehmen wie Samco und BTS-Cargo ist unverzichtbar für dieses ambitionierte Projekt. Die Rückkehr zur Luftfahrtgeschichte in dieser Form ist für Fogas eine Herzensangelegenheit.
In nächster Zeit wird die Tupolev Tu-154 M eine Menge neugieriger Blicke auf sich ziehen, und mit den Details des Projekts, die eher geheim gehalten werden, bleibt es spannend, wie dieser Traum schließlich Gestalt annehmen wird. Fogas hofft, bis Sommer nächsten Jahres alle Arbeiten abgeschlossen zu haben.
Seine Reise in die Luftfahrt begann vor 26 Jahren, und heute ist er nicht nur ein leidenschaftlicher Pilot, sondern auch Betreiber einer Helikopter-Schule. Seine Liebe zur Aviation ist nicht nur ein Hobby, sondern eine Lebensaufgabe.